Unterleibserkrank -ungen der Frau minimalinvasiv behandeln

GRNVortragsabend in der GRN-Klinik Schwetzingen informierte über die „Schlüsselloch-Chirurgie“ bei gynäkologische Erkrankungen

(GRN Schwetzingen – 16.10.2014) Die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe an der GRN-Klinik Schwetzingen hatte für Dienstag, 14. Oktober 2014, zu einem Informationsabend über die Möglichkeiten der Schlüsselloch-Chirurgie bei gynäkologischen Erkrankungen eingeladen. Chefärztin Dr. Annette Maleika führte die Besucherinnen in die Thematik ein und wies darauf hin, dass die Frauenheilkunde das erste medizinische Fach war, in dem sich die minimalinvasive Diagnostik und Therapie per Bauchspiegelung oder Gebärmutterspiegelung durchgesetzt hat. „Minimalinvasiv“ bedeutet dabei eine möglichst geringe Verletzung der Bauchdecke mit rascher Erholung nach der Operation bei optimalem medizinischen Ergebnis.

GRN_Vortrag-Schluesselloch-Chirurgie-SchwetzingenAuf dem Weg der Bauchspiegelung wird heute viel häufiger operiert als per Bauchschnitt, erfuhren die Besucherinnen der Veranstaltung. Diese Methode eignet sich nicht nur für diagnostische Eingriffe wie die Abklärung von Unterbauchschmerzen oder die Überprüfung der Eileiterdurchgängigkeit bei unerfülltem Kinderwunsch, sondern auch für operative Interventionen: Mit kleinen Instrumenten, Scheren, Klemmen, Strom und Schlingen können Verwachsungen gelöst werden oder die Eileiter zur Sterilisation durchtrennt werden. Auch eine Gebärmutterentfernung sowie Fixierung des Gebärmutterhalses oder der Scheide bei einer Senkung kann auf diesem Weg  durchgeführt werden.

Nach der Operation bleiben nur maximal ein Zentimeter kleine Einstichstellen auf dem Bauch zurück. Damit bleibt die Bauchwand weitgehend unversehrt, die Schmerzen nach dem Eingriff sind deutlich weniger, und die Erholung danach ist wesentlich beschleunigt. Essen und Trinken ist schon am OP-Tag selbst wieder erlaubt. „Die Gynäkologie hat schon immer Wert auf narbenarmes Operieren gelegt“, so Dr. Maleika.

Der Einsatz der minimalinvasiven Chirurgie wurde daher in diesem Fachgebiet sehr begrüßt und wird ständig durch neue Techniken und Instrumente perfektioniert. Auch der Zugang durch die Scheide hinterlässt keine sichtbaren Narben und wird heute noch häufig zur Entfernung der Gebärmutter oder zur Korrektur von Senkungszuständen angewendet.

Oberärztin Dr. Patricia Rapp-Albert ging auf die Thematik zu starker Menstruationsblutungen ein. Als ein häufiges Problem von Frauen zwischen 40 und 55 Jahren können sie die Lebensqualität sowie Leistungsfähigkeit massiv beein­trächtigen. Um die Blutungen dauerhaft zu reduzieren oder sogar zu stoppen, kann die Gebärmutterschleimhaut unter Narkose mit Hilfe eines Goldnetzes innerhalb von fünf Minuten mit Strom verödet werden.

Eine Gebärmutterentfernung ist damit bei Blutungsstörungen meist überflüssig. Dieses System der Endometriumablation steht in der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe der GRN-Klinik Schwetzingen ganz neu zur Verfügung.

Sollten Myome in der Gebärmutter die Ursache für die zu starken Blutungen sein, können diese im Rahmen einer sogenannten Hysteroskopie aus der Gebärmutter entfernt werden. Dazu ist nur ein kurzer stationärer Aufenthalt notwendig, wie Oberarzt Dr. Erich Baier in seinem Vortrag erläuterte.

Auch Zysten an den Eierstöcken, die sich nicht zurückbilden und Schmerzen verursachen, sowie Verwachsungen und Verklebungen der Eileiter lassen sich minimalinvasiv behandeln, erläuterte Oberarzt Uwe Hahn den Besucherinnen der Veranstaltung abschließend.

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