Tiertraining im Zoo Heidelberg:
Wie Vertrauen das Wohl der Tiere sichert

Kugelgürteltier beim Training im Zoo Heidelberg

Trainingseinheit mit einem Kugelgürteltier

(Kar – 06.11.25) Die feinen Pfoten, der wache Blick, das ungestüme Spiel – im Zoo Heidelberg lebt eine Welt voller Persönlichkeiten. Und wer nun glaubt, das sei alles sanfte Poesie, der irrt gewaltig. Denn hinter dem friedlichen Schein verbirgt sich ein tägliches, achtsames Training, das das Wohl der Tiere in den Mittelpunkt stellt.

Es beginnt im Kleinen: Kim Klene, eine Tierpflegerin mitfühlenden Blickes, gibt einer Mähnenrobbe ein kaum merkliches Handzeichen. Und wie von Zauberhand hebt das Tier seine Flosse, hält still, während die Pflegerin vorsichtig den Bauch abtastet. Ein Pfiff, ein Lob, ein Fisch als Belohnung – mehr braucht es nicht, um Vertrauen zu schenken und zu empfangen. Was für Besucher oft wie ein Kunststück wirkt, ist in Wahrheit ein liebevolles Üben, ein Dialog auf Augenhöhe.

Mähnenrobbe beim Training im Zoo Heidelberg

Medical Training mit Seehund

„Jede Fütterung, jede Ansprache wird bewusst gestaltet“, erklärt Zoodirektor Dr. Klaus Wünnemann. „Tiertraining bedeutet, sein Handeln ständig zu reflektieren und die richtigen Signale zu senden. So entsteht Vertrauen zwischen Mensch und Tier, die Grundlage für einen stressfreien Umgang, zum Beispiel im Fall einer medizinischen Versorgung.“

Stellen Sie sich vor, ein Tierarztbesuch, der nicht mit Angst und Zwang verbunden ist, sondern in dem das Tier aktiv mitarbeitet, weil es versteht, was von ihm erwartet wird. Das ist kein Wunschtraum, sondern die Realität im Zoo Heidelberg. Hier werden gezielte Übungen für Gesundheit und Vorsorge in den Alltag integriert. Mähnenrobben, Elefanten, Binturongs, ja sogar die scheuen Kugelgürteltiere trainieren regelmäßig.

Elefant beim Training im Zoo Heidelberg

Holzzaun und Elefant beim Training

In vielen kleinen Schritten entstehen Verhaltensrituale, die Gold wert sind, wenn es um die Gesundheit der Tiere geht. Eine Robbe, die auf Signal ihre Flosse hebt, ebnet den Weg für eine Ultraschalluntersuchung. Ein Elefant, der auf Kommando seinen Fuß hebt, macht die Fußpflege zur Routine. Und ein Rüsselhündchen, das von selbst auf die Waage geht, liefert wichtige Daten für die Gesundheitsvorsorge.

Doch das Training dient nicht nur der Vorbereitung auf Untersuchungen. Es ist ein wichtiger Bestandteil des sogenannten Enrichments, der gezielten Beschäftigung, die für Abwechslung sorgt, körperliche und geistige Auslastung bietet und die Beziehung zwischen Tier und Pfleger stärkt.

Wer einmal miterlebt hat, wie ein Tierpfleger geduldig und liebevoll mit einem seiner Schützlinge arbeitet, der versteht: Hier geht es nicht um Dressur, sondern um Respekt, Vertrauen und die tiefe Verbundenheit zwischen Mensch und Tier.

Und auch für Besucher gibt es die Möglichkeit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen: Täglich außer freitags um 11.00 Uhr und 15.45 Uhr können Sie das Mähnenrobben-Training live erleben. An Wochenenden und Feiertagen um 14.00 Uhr wird mit den Elefanten trainiert. Lassen Sie sich zeigen und erklären, wie gezieltes Training funktioniert und warum Vertrauen, Geduld und positive Verstärkung die Schlüssel zu gesunden und ausgeglichenen Tieren sind.

Kurz URL: https://schwetzingen-lokal.de/?p=20408

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