Tag des Baumes am 25. April

Riesen mit jahrhundertealter Geschichte: Ausflüge zum Tag des Baumes am 25. April

In den Schlossgärten in Baden-Württemberg spürt man nicht nur etwas vom Glanz des höfischen Lebens früherer Jahrhunderte. Diese grünen Paradiese sind die Heimat von jahrhundertealten Bäumen. Für die Erkundung der eindrucksvollen Baumriesen bietet sich der „Internationale Tag des Baumes“ am 25. April an. Etwa anhand des „Dendrologischen Rundgangs“ im Garten von Schloss Favorite bei Rastatt oder in den historischen Arboreten des Schlossgartens Schwetzingen.

MEHR ALS 300 JAHRE ALTE BÄUME IN RASTATT
Bäume mit eigenwilligen Formen, spektakulären Blattfarben oder ungewöhnlichen Eigenschaften: Das lässt sich im Garten von Schloss Favorite bei Rastatt anhand eines „Dendrologischen Rundgangs“ entdecken. Der baumkundliche Leitfaden, aufgestellt von den Gartenfachleuten der Staatlichen Schlösser und Gärten, führt durch den alten Schlossgarten rund ums Lustschloss der Markgräfin Sibylla Augusta von Baden-Baden. Einige Linden und Rotbuchen stammen noch aus dem 18. Jahrhundert. Die Eichen im angrenzenden ehemaligen Fasanengarten sind teilweise zwischen 240 und 300 Jahre alt. Johann Michael Schweyckert, der den Landschaftsgarten im englischen Stil anlegte, brachte von seinen Reisen aber auch Samen von Pflanzen mit, die damals in Deutschland noch unbekannt waren. So sind im Favoritegarten unter anderem südeuropäische, asiatische und nordamerikanische Gehölze zu bewundern, beispielsweise der Japanische Schnurbaum, der Ginkgo biloba, der Mammutbaum oder die Schirmmagnolie mit ihren großen Blüten. Für den dendrologischen Rundgang wurden 49 Bäume mit botanischen Schildern versehen, die über Namen und Herkunft der Bäume informieren.

LANDSCHAFTSBILDER UND BAUMSAMMLUNGEN IN SCHWETZINGEN
Auch im Schlossgarten Schwetzingen erwartet die Besucherinnen und Besucher eine eindrucksvolle Baum- und Pflanzenvielfalt. Ein Spaziergang durch den Garten führt durch eine kunstvoll inszenierte Abfolge von Landschaftsbildern. Der Gartenkünstler Friedrich Ludwig von Sckell legte ab 1777 einen englischen Landschaftsgarten um den älteren Barockgarten an. Am nordwestlichen Rand des Schlossgartens entstand das „Arborium Theodoricum“; der Baumlehrgarten des Kurfürsten Carl Theodor. Der Kurfürst sammelte Bäume – das hatte Größe! Prachtvoll geschmiedete Eisentore mit reichlich Gold markieren bis heute den Eingang zum „Arboretum“, der Baumsammlung. Und für die durfte Schlossgärtner Friedrich Ludwig von Sckell im großen Stil einkaufen: Von einer Englandreise brachte er eine ganze Schiffsladung exotischer Baumsetzlinge mit. Beziehungsreich steht mitten im Garten ein „Tempel der Botanik“. Die alten Baumriesen in diesem romantischen Teil des Schwetzinger Gartens, einem Teil des englischen Landschaftsgartens, sind eindrucksvoll. Viele davon sind heute noch genau so exotisch und rar wie vor 200 Jahren.

SCHWETZINGEN ALS PROTOTYP DES ENGLISCHEN GARTENS
Im Gegensatz zu den strengen Symmetrien der französischen Anlagen wollte Sckell einen natürlich wirkenden Garten erschaffen – ganz im Sinne der damaligen Philosophie. Mit seiner Arbeit verhalf Sckell dem landschaftlichen Gartenstil zum Durchbruch. Und zwar nicht nur in Schwetzingen, sondern auch in anderen Orten in ganz Süddeutschland: Nach dem Schwetzinger Garten schuf er eine andere berühmte Anlage – den Englischen Garten in München.

VIELFALT DER GÄRTEN
Zu den Staatlichen Schlössern und Gärten gehören weitere lohnende Gartenanlagen, etwa der Barockgarten von Weikersheim, der nicht nur über sein barockes Gartenparterre verfügt, sondern auch eine Anlage mit historischen Obstbäumen bietet.
Zu den Schlössern von Heidelberg, Rastatt und Bruchsal gehören alte Gärten mit historischem Baumbestand. Der Botanische Garten in Karlsruhe ist eines der Herzstücke des Schlossgartens aus der Zeit der Stadtgründung vor 300 Jahren, in dem zahlreiche großartige Bäume zu erleben sind. Schloss Favorite in Ludwigsburg, direkt beim Residenzschloss, liegt inmitten von Baden-Württembergs ältestem Naturschutzgebiet – ein Refugium alter Baumriesen.

SERVICE
Der Eintritt ins Schwetzinger Arboretum ist in der Eintrittskarte in den Schlossgarten erhalten. Zu den Arboreten des Schwetzinger Schlossgartens gibt es einen eigenen Kunstführer, der in Schwetzingen erhältlich ist. Der Schlossgarten von Schloss Favorite bei Rastatt ist frei zugänglich; der Prospekt zum Dendrologischen Rundgang ist an der Schlosskasse erhältlich.

 

Kurz URL: https://schwetzingen-lokal.de/?p=12557

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