„Steht sonst nirgends auf der Welt“
Trainingshalle im Sportpark Süd eingeweiht
Mit Ansprachen von Bürgermeister Dr. Ralf Göck und Architekt Ludwig Schwöbel wurde im Rahmen einer kurzen, aber gut besuchten Einweihungsfeier die neue, dreiteilbare Trainingshalle mit angeschlossenem Gymnastikraum im Sportpark Süd offiziell in Betrieb genommen. Die Leistungsgruppe der Turnabteilung des Turnverein 1912 e.V., der die Halle die meiste Zeit nutzen wird, hatte mit einigen Bodenübungen zu moderner Musik schwungvoll eröffnet.
Unter dem Motto „Gut Ding will Weile haben“ habe die neue Halle eine lange, über 20 Jahre währende Vorgeschichte, begann der Bürgermeister, die nun zu Ende gehe: Für die Vereine und für die nahe Marion-Dönhoff-Realschule sei ein lang gehegter Wunsch endlich in Erfüllung gegangen. Zunächst hatte ja der Turnverein mit Zuschüssen der Gemeinde für sich bauen wollen, hatte dann aber mit Blick auf die jährlichen Unterhaltungsaufwendungen davon Abstand genommen und lediglich das Grundstück zur Verfügung gestellt und dafür drei Tage „Mietvorrecht“ erhalten.
Sein Dank für die Übernahme der Gesamtkosten in Höhe von 2,9 Millionen Euro und des jährlichen Unterhaltungsaufwands von 130.000 Euro galt daher in erster Linie dem gesamten Gemeinderat, der mehrheitlich vertreten war, darunter alle vier Fraktionsvorsitzenden Michael Till, Roland Schnepf, Heidi Sennwitz und Klaus Triebskorn. Sie waren sich alle einig gewesen, die Hallenkapazität in Brühl deutlich zu steigern, und hatten auch für das besondere „Passivhaus“-Konzept zusätzliche Mittel bewilligt.
Davon abgezogen werden dürfe jedoch die Landesförderung in Höhe von 420.000 Euro und die Rückvergütung der Mehrwertsteuer, so dass insgesamt 2 Millionen Euro für Halle und Außenanlage zu Buche schlagen. Dabei betonte Göck, dass Sport keinesfalls ein „gesellschaftliches Sahnehäubchen“ sei. „Sport ist gerade für Kinder und Jugendliche sowohl für ihre körperliche wie auch ihre geistige Entwicklung außerordentlich wichtig.“ Die körperliche Motorik habe viel mit geistiger Beweglichkeit zu tun.
In diesem Sinne freute er sich, den Rektor der Marion-Dönhoff-Realschule, Martin Jendritzki, zu begrüßen, der schon einige Stunden für seine Schützlinge „gebucht“ habe.
Göck’s Dank galt aber auch dem Architekten Ludwig Schwöbel und seiner Mannschaft, die hier ein besonderes Schmuckstück geschaffen haben. „Auf unserer Seite sind Ortsbaumeister Reiner Haas und Dirk Vehrenkamp zu nennen“, lobte Göck seine Leute, die den nicht alltäglichen Bau überwachten. Auch Hallen-Verwalter Dirk Faulhaber, der neue Hausmeister Göring und der Gemeindebauhof haben beigetragen.
Architekt Ludwig Schwöbel dankte der Gemeinde auch im Namen seines Tiefbau-Kollegen Orfgen für den Auftrag, der keinen „seelenlosen Kasten“, sondern ein Gebäude hervorgebracht habe, „das sonst nirgends steht auf der Welt“.
Man habe sechs Jahre geplant und 20 Monate lang gebaut, wusste er zu berichten, was recht lange sei: „Aber das Werk und die Außenanlagen sind gelungen“. Er kündigte an, dass er das Projekt für eine trinationale Architekturausstellung angemeldet habe. Immerhin sei es ja ein Niedrigenergiehaus mit guter Wärmedämmung, einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, mit LED-Beleuchtung und mit Erdwärmenutzung. „Und wenn eine Solaranlage montiert wird“, prophezeite Schwöbel, „wird hier mehr Energie produziert als verbraucht“.
„Die Einweihung eines neuen Gebäudes ist immer ein Zeichen von Aufbruchstimmung und von Optimismus“, so Bürgermeister Dr. Göck, gegenüber der sportfreudigen Bevölkerung, aber auch gegenüber den vielen Neubürgern, „die nun wissen, dass in Brühl die Dinge angepackt werden“.
Er rief dazu auf, die neuen Möglichkeiten zu nutzen und sich darüber zu freuen, dass auch in Zeiten knapper Kassen hochgesteckte Ziele erreicht werden könnten, wenn alle beteiligten Kräfte am selben Strang ziehen: „Ich hoffe und wünsche, dass in diesen Räumen viele Begegnungen stattfinden, die unser Gemeinschaftsleben positiv stärken. Sportlicher Geist soll die Atmosphäre dieses Hauses prägen.“
Mit Rope Skipping, einer in Brühl neuen Sportart, leitete der Turnverein mit einer weiteren Vorführung zum gemütlichen Teil über.
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