Spende für Mannheimer Straßenkinder
„Was war Ihr schönstes Erlebnis im Beruf?“, fragt ein Siebtklässler den Leiter von „Freezone“ Markus Unterländer. „Glücklich machen mich die Momente, in denen wir sehen, dass der junge Mensch es geschafft hat. Es kann auch mal sein, dass nach vielen Jahren jemand anruft und erzählt, wie er inzwischen einen Beruf gefunden oder eine Familie gegründet hat“, erklärt der Sozialarbeiter.
Markus Unterländer und Andrea Schulz sind ins Hebel-Gymnasium gekommen, weil die Klasse 7e durch ihrem Kuchenverkauf 200 Euro an Freezone spenden konnte. „Freezone“ ist ein Anlaufpunkt in Mannheim für junge Menschen zwischen 12 und 25 Jahren, die nicht zu Hause wohnen können oder wollen, weil sie dort Gewalt, Demütigung oder Eltern, die sich nicht kümmern, erleben.
Die Straßenkinder, die teilweise wörtlich unter der Brücke leben, können sich tagsüber in „Freezone“ aufhalten, die sechs Notschlafplätze nutzen, duschen, Wäsche waschen oder sogar in ein Schulprogramm einsteigen und einen Schulabschluss machen.
„Was machen Sie, wenn Ihnen ein Jugendlicher eine kriminelle Handlung, zum Beispiel einen Diebstahl, gesteht“, will eine Schülerin wissen. „Wir verpfeifen sie nicht. Wir arbeiten auf Vertrauensbasis. Freezone ist oft für sie der erste Ort, wo man an sie glaubt“, versichert Markus Unterländer.
Nach seinen traurigsten Erlebnissen gefragt deutet er an, dass dies für ihn Beerdigungen waren: weil sich der junge Mensch aus Verzweiflung und Perspektivlosigkeit umgebracht hatte. Streetworkerin Andrea Schulz, seit der Gründung vor 20 Jahren bei Freezone, findet einfühlsame Worte für die Schwetzinger Kinder: „Seid dankbar, dass ihr Eltern habt, die euch lieben. Das ist nicht selbstverständlich.“
Quelle Text/Foto: Hebelgymnasium Schwetzingen
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