Skandalös: „Einstellungsoffensive“ bei der Polizei – doch die Uniformen fehlen
(von Thomas Mohr, GdP – 27.9.18) Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) begrüßt die Einstellungsoffensive der Landesregierung 1800 Nachwuchskräfte bei der Polizei einzustellen. Leider sprechen die Einstellungszahlen da eine andere Sprache und man wird wohl das vorgegebene Ziel nicht erreichen. Bei den Einstellungen im September 2018 sollen bereits jetzt schon 100 Bewerber landesweit fehlen, die nicht wie geplant eingestellt wurden. Das ist schlimm genug. Das aber nun auch seit Monaten keine Uniform für den Polizeinachwuchs vorhanden ist, spricht nicht gerade für professionelles Management.
Der Mannheimer GdP-Chef und Mitglied im GdP-Landesvorstand Thomas Mohr, der den Polizeinachwuchs in einem Schulstandort im Namen der GdP aktuell begrüßte, beklagt schon seit Monaten das fehlende bzw. verzögerte Einkleiden der Nachwuchsbeamten der Polizei Baden-Württemberg mit der Uniform. Oft dauert es bis zu einem viertel Jahr nach der Einstellung, bis mit der Einkleidung begonnen wird.
Weil man die Nachwuchsbeamten auf die Verfassung des Landes Baden-Württemberg vereidigen muss und dies zeitnah (2-3 Wochen) nach der Einstellung in Uniform erfolgt, hat man nun einen Weg gewählt, dass fehlende Einkleiden mit der uniform zu kaschieren.
Die Polizeischüler müssen sich meist bei Nachwuchsbeamten (Polizeischüler), die beispielsweise im März 2018 eingestellt wurden, die entsprechende, bereits getragenen Uniformteile, für die Vereidigung leihen.
„Das ist ein Zustand, den es bei einem staatlichen Arbeitgeber nicht geben darf!“, so der Mannheimer GdP-Chef Thomas Mohr
In der Vergangenheit wurden die Nachwuchsbeamten maximal nach zwei Wochen mit der Uniform ausgestattet. Das wurde natürlich dadurch begünstigt, weil es an den Ausbildungsstandorten eigene Kleiderkammern gab und die Lieferung vor Ort durchgeführt werden konnte. Durch die Zentralisierung der Ausgabe der Uniform durch das Logistikzentrum für Polizei war eine zeitnahe Ausgabe in der Vergangenheit auch gewährleistet.
Die Verzögerung trat erst etwa vor einem Jahr auf, als auch die bereits fertig ausgebildeten Polizeibeamten oft mehrere Monate auf Uniformbestellungen warten mussten. So kam es vor, dass eine dringend benötigte Sommeruniformhose, die man am Anfang der warmen Jahreszeit bestellt hatte, oft in den Wintermonaten erhalten hatte. Die GdP kritisierte diesen Zustand mehrfach intern und man versprach in diesem Bereich nachzubessern.
Das sich bislang weder bei den Polizisten im Einzeldienst, noch bei den Nachwuchsbeamten etwas geändert hat, zeigt u.a. das aufgeführte Beispiel beim Polizeinachwuchs. Das will die GdP nicht länger so hinnehmen und wird auch die verantwortliche Politik nun in die Pflicht nehmen.
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