Schwetzinger beleben beim Rosenfest Kontakte zu Neuschwetzingen
(stadt schwetzingen – 30.07.2014) 1802 zogen fünf Familien aus der Kurpfalz, darunter drei aus Schwetzingen, ins Donaumoos und gründeten dort Neuschwetzingen, nachdem 1778 Kurfürst Carl Theodor das Kurfürstentum Bayern geerbt hatte. Diesen ersten Auswanderern folgten kürzlich erneut Schwetzinger Gruppen, allerdings einige mehr als vor 200 Jahren: parallel zur Bürgerfahrt der Schwetzinger Freien Wähler mit rund 50 Teilnehmern startete eine offizielle Delegation um OB Dr. Pöltl nach Oberbayern. Gemeinsam mit Kulturreferentin Dr. Barbara Gilsdorf, Museumsleiterin Birgit Rechlin, Stadtarchivar Joachim Kresin und der Städtepartnerschaftsbeauftragten Katrin Schubkegel besuchte man das 5.300 Einwohner zählende Karlshuld, in das Neuschwetzingen seit 1970 eingemeindet ist. Ziel der offiziellen Vertreter war und ist, die Verbindungen, die zuletzt über die Schwetzingerin Linni Heimburger lebendig gehalten wurden, aufzufrischen und wiederzubeleben.
Beim Empfang durch Bürgermeister Karl Seitle und beim Eintrag ins Goldene Buch sprang der freundschaftliche Funke zwischen den Stadtvertretern schnell über. Besonderheiten – Karlshuld ist schuldenfrei – und Gemeinsamkeiten – beide Kommunen werden durch königliche Hoheiten vertreten – wurden ausgetauscht und erste Ideen für gemeinsame Aktivitäten besprochen. So ist die neue Karlshulder Rosenkönigin Veronika I, deren Wahl im Rahmen des Rosenfests ein ganzer Abend in der Festhalle gewidmet war, zum nächsten Hoheitentag der Metropolregion in Schwetzingen am 4. Oktober eingeladen und möglicherweise wird eine größere Delegation zum Lichterfest im nächsten Jahr kommen.
Anlässlich des Schwetzinger Jubiläumsjahrs 2016 ist eine Bierpatenschaft mit Neuschwetzingen, ähnlich der Weinpatenschaft mit Wachenheim, denkbar. Zumal man mit der Weldebrauerei über ein Schwetzinger Jubiläumsbier nachdenkt und der amtierende Südbayrische Meister der Brauer und Mälzer, Thomas Seitle, aus Karlshuld stammt. Und nachdem die europäischen Partnerstädte bereits alle von Schwetzinger Radlern erkundet wurden, könnte im Drais´schen Jubiläumsjahr 2017 Neuschwetzingen Ziel sein.
Höhepunkt des Rosenfests war der große Blütenumzug am Sonntag, den die Schwetzinger Rathäusler aus Termingründen zwar nicht mehr live miterleben konnten. Allerdings staunten sie bei einem Blick vorab auf einen der 30 mit Blüten geschmückten Wagen nicht schlecht: rund 3000 Blüten zierten allein den Wagen der Karlshulder Freiwilligen Feuerwehr. Und auf dem Rückweg war der Besuch im nahegelegenen Schrobenhausener Spargelmuseum natürlich willkommene Selbstverständlichkeit.
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