Neu am Hebel-Gymnasium
Anika Ohm leitet die Vorbereitungsklasse
Seit 1975 gibt es in Deutschland die Vorbereitungsklassen für ausländische Schüler. In den letzten Jahren sind solche Klassen, auch Willkommens- oder Integrationsklassen genannt, ebenfalls an Gymnasien eingerichtet worden.
Auch am Hebel-Gymnasium werden nun ausländische Jugendliche in einer Kleingruppe unterrichtet, damit sie möglichst schnell fit für eine „normale“ deutsche Schule werden.
Anika Ohm hat die Leitung dieser Klasse übernommen und unterrichtet dort Deutsch. Die 32jährige Lehrerin hat unter anderem eine Ausbildung in „Deutsch als Fremdsprache“ sowie in Pädagogik, sodass sie bestens für diese Integrationsmaßnahme geeignet ist. Die neue Kollegin hat in ihrem abwechslungsreichen Lebenslauf schon viele Schulen und Länder kennengelernt.
Als Schülerin war sie – bedingt durch berufliche Umzüge der Eltern – auf drei Gymnasien in vier Bundesländern und außerdem für ein High-School-Jahr in den USA. Während ihres sozialen Jahres nach dem Abitur half sie mit, in Sri Lanka nach dem Tsunami ein Waisenhaus aufzubauen, und unterrichtete an einer Schule für Mädchen.
In Heidelberg studierte sie dann Anglistik, Ethik/Philosophie, Pädagogik sowie „Deutsch als Fremdsprache“ und „Deutsch als Zweitsprache“. Wieder sammelte sie Auslandserfahrung bei einem Studienjahr in den USA. Das Referendariat unterbrach sie für einen Auslandsaufenthalt an der amerikanischen Elite-Universität Yale. Nach dem Referendariat am Heidelberger Bunsen-Gymnasium unterrichtete Anika Ohm an einer internationalen Schule in Princeton.
Und dann zog es die Abenteurerin nach Mexiko-Stadt, wo sie an der deutschen Schule Englisch sowie Deutsch lehrte und Ethik/Philosophie einführte. Dort lernte sie ihren Mann kennen, wurde „sesshaft“ und vor eineinhalb Jahren kam ihr Sohn zur Welt.
Bei dem Erdbeben im September haben sie und ihr Mann ihren gesamten Besitz verloren: „Wir sind einfach nur dankbar, überlebt zu haben, denn viele unserer Nachbarn sind umgekommen.“
Das Erdbeben war der Auslöser, dass sie nun mit Sohn wieder nach Deutschland zog. Und hofft, dass ihr Mann bald nachkommen kann.
Quelle Text/Foto: Hebelgymnasium -Birgit Schillinger
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