NABU-Projektbotschafter informieren im Hirschackerwald
Naturschutz und Naherholung Hand in Hand – dazu bietet der Hirschackerwald zwischen Schwetzingen und Mannheim beste Voraussetzungen: Die besondere Landschaft ist Heimat für viele heute bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Um wieder bessere Lebensbedingungen für Heidelerche, Sandlaufkäfer oder Sandstrohblume zu schaffen, ist jetzt eine Reihe von Naturschutzmaßnahmen geplant. Damit zum Beispiel wieder parkähnliche Wälder entstehen und offene Sandflächen miteinander vernetzt werden. „Davon werden natürlich auch die Besucherinnen und Besucher des über 125 Hektar großen Naturschutzgebiets profitieren. Hier kann ein ganz besonderes Naherholungsgebiet entstehen“, erzählt Dr. Katrin Fritzsch vom Naturschutzbund NABU, die mit ihren Kolleginnen und Kollegen die umfangreichen Arbeiten koordiniert. „Uns ist es wichtig, schon jetzt über das zu informieren, was hier im Hirschackerwald in den nächsten sechs Jahren passieren wird. Deshalb sind ab sofort NABU-Projektbotschafterinnen und Projektbotschafter unterwegs. Sie sind für alle da, die Fragen haben oder sich näher informieren möchten. Wir wünschen uns, dass das Team weiter wächst und freuen uns, wenn sich Interessierte melden.“
Vor Ort Oasen schaffen für Mensch, Flora und Fauna
Projektbotschafter Thomas Fichtner freut sich darauf: „Weite Heideflächen, blühende Sandrasen, lichtdurchflutete Wälder mit alten Bäumen… So kann es hier in Zukunft wieder aussehen. Das ist eine tolle Chance für uns – und für die biologische Vielfalt direkt vor unserer Haustür.“ Die naturschutzfachlichen Maßnahmen und der Einsatz von Projektbotschafterinnen und -botschaftern sind Teil des Großprojekts „Lebensader Oberrhein – Naturvielfalt von nass bis trocken“. Ziel ist es, die charakteristischen Lebensräume wie Feuchtwiesen und Binnendünen und damit die biologische Vielfalt zu fördern. Denn viele Tier- und Pflanzenarten sind zum Überleben auf diese besonderen Umgebungen angewiesen.
National bedeutendes Naturerbe bewahren
Die Maßnahmen sind auch überregional von hoher Bedeutung für die biologische Vielfalt. Denn die nördliche Oberrheinebene zwischen Iffezheim und Mannheim gehört zu den „Hotspots der biologischen Vielfalt“. In ganz Deutschland gibt es nur 30 solcher Hotspots, die sich durch eine besondere Bandbreite an charakteristischen Lebensräumen, Tieren und Pflanzen auszeichnen. Um dieses wertvolle Naturerbe zu bewahren, haben Bund, Länder und NABU für das auf sechs Jahre angelegte Projekt insgesamt rund fünf Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Biodiversitäts-Hotspot Oberrhein
Hotspots der Biodiversität im Bundesprogramm Biologische Vielfalt sind Regionen mit einer besonders hohen Dichte und Vielfalt charakteristischer Arten, Populationen und Lebensräume. Bund und Länder haben in Deutschland 30 dieser Hotspots identifiziert. Das „Bundesprogramm Biologische Vielfalt“ fördert Naturschutzprojekte in diesen Hotspots. Das Projektgebiet umfasst den kompletten „Biodiversitäts-Hotspot Nördliche Oberrheinebene mit Hardtplatten“ zwischen Bingen und Iffezheim. Weitere Informationen: www.biologischevielfalt.de/hotspots.html
Projektstruktur „Lebensader Oberrhein – von nass bis trocken“
Da mit Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen drei Bundesländer Anteil am Projektgebiet haben, haben sich die zuständigen NABU-Landesverbände zusammengeschlossen. Das Projektvolumen beträgt insgesamt rund fünf Millionen Euro. Die Kosten werden zu 75 Prozent vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit über das „Bundesprogramm Biologische Vielfalt“ und zu 15 Prozent vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und den Umweltministerien in Rheinland-Pfalz und Hessen getragen. Zehn Prozent der Kosten übernimmt der NABU selbst. Weitere Informationen: www.lebensader-oberrhein.de
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