Grünstein und Born: Hockenheim ist eine lebenswerte Stadt

Gruenstein bei Bgm GummerHockenheim. Der letzte offizielle Bürgermeisterbesuch führte die scheidende SPD-Landtagsabgeordnete Rosa Grünstein zu Oberbürgermeister Dieter Gummer in Hockenheim. Seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2000, hat sie regelmäßig den direkten Kontakt mit den Bürgermeistern gesucht, um sich vor Ort über die Lage der Gemeinden zu informieren.

Mit dabei waren auch der SPD-Landtagskandidat Daniel Born und vom SPD-Ortsverein die Vorsitzende Ingrid von Trümbach-Zofka sowie Fraktionsvorsitzender Willi Keller.

Noch während der Begrüßung fiel das Thema auf das Gelände “Herrenteich“. „Als wir damals 2 Millionen Euro hineingesteckt haben, ging es um eine Fläche von 90 000 m²“, so Gummer, „inzwischen sind es nur noch 30 000 m²“. Dem Schätzwert von 2 Millionen Euro lag damals die Fläche, bevor die Naturschutzgebiete ausgegliedert wurden, zugrunde.

„Die Zuständigkeit lag beim Landkreis. Wir sind in die Bresche gesprungen und sehen jetzt alt aus, wenn wir nicht unterstützt werden. Der Stadt Hockenheim geht es nicht um eine Gewinnerwartung“, betont der Oberbürgermeister. Sollten auch die nächsten Schritte keinen Erfolg auf eine gütliche Einigung haben, bliebe nur noch der Weg vor ein Gericht.

Es sei dringend geboten, dass das Land hier etwas unternimmt. „Zumal wir ja nur auf Druck der Landesregierung das Gelände gekauft haben“, fügt von Trümbach-Zofka hinzu. Landtagsabgeordnete Rosa Grünstein: „Ich bin dauernd in Kontakt mit Umweltminister Untersteller und Finanzminister Schmid, auch die Bemühungen der ehemaligen CDU-Umweltministerin Tanja Gönner, gingen auf mein Bestreben zurück. Aber ich stehe hier relativ alleine im Landtag, selbst die anderen Wahlkreisabgeordneten beteiligen sich nicht. Nur gute Ratschläge helfen uns hier ja nicht weiter“.

Die Situation in der Flüchtlingsfrage für Hockenheim halte sich bis jetzt noch in überschaubaren Grenzen, in den nächsten Monaten könnten es aber 600 bis 800 werden. Das würden wir in Hockenheim aber schon hinbekommen, ist sich der Bürgermeister sicher, auch mit der Hilfe der vielen freiwilligen Helfern und eines starken Asylnetzwerk vor Ort.

Die Landtagsabgeordnete, Sprecherin für Ausländer-, Migrations- und Integrationspolitik der SPD-Landtagsfraktion, war sichtlich erfreut, denn nicht nur in Hockenheim, sondern im gesamten Wahlkreis und darüber hinaus hört sie Ähnliches.

Daniel Born ergänzte, dass das Engagement der Kommunalpolitiker und Ehrenamtlichen im krassen Gegensatz zu dem stehe, was manche Politiker auf Bundes- und Landesebene von sich geben würden. „Mit viel Können und Mut zum Gelingen wird vor Ort gearbeitet. Wenn dann plötzlich Bundespolitiker von ‚Lawine‘ oder ‚Flut‘ sprechen würden, ist das kontraproduktiv und fahrlässig“.

Zur Sprache kam auch der Bahnhof und Bahnlärm. Ein fehlender Aufzug wurde zum Beispiel von den Anwesenden bemängelt. „Wir reden immer von Inklusion am Arbeitsmarkt, aber das fängt eben schon an einem Aufzug an einem Pendlerbahnhof wie Hockenheim an“, so Daniel Born und Oberbürgermeister Gummer stimmte ihm zu: „Wir hatten der Deutschen Bahn angeboten eine Aufzuganlage finanziell zu unterstützen, aber wie auch schon beim Bahnlärm, gegen den wir seit über 30 Jahren kämpfen, ist es mit der DB manchmal sehr schwer auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen“.

Beim Thema Schule ging es hauptsächlich um die Ganztagsschule, für die der Rathauschef eine Ganztagsgrundschule als Minimalziel ausgegeben hat. Ein gesundes Mittagessen ist ebenfalls unser Anspruch, hier sind wir sehr zufrieden mit der neuen Zusammenarbeit im Schulzentrum mit dem Malteser Hilfswerk.

Für den Landtagskandidaten Daniel Born sind das gute Nachrichten: „Die Eltern brauchen verlässliche Ganztagsangebote – im Kindergarten aber auch in der Schule.“

Zuletzt wurde noch über die Infrastruktur Hockenheims und über die Innenstadtbelebung gesprochen. Beim Breitbandausbau ist nicht nur das Land und der Zweckverband “High-Speed-Netz Rhein-Neckar“ sehr bemüht, sondern auch im Haushalt von Hockenheim ist viel für den Ausbau, zunächst in Talhaus, danach Innerorts, vorgesehen. „Wir müssen den Anschluss finden“, sagte Rosa Grünstein, denn ohne schnelles Internet würden Gemeinden zum Leben und Arbeiten unattraktiv.

Die Stärkung der Innenstadt solle auch mithilfe des Marketingvereins vorangetrieben werden. Gemeinderat Willi Keller: „Bei der Neugestaltung im Bereich des Messplatzes war uns die “Erlebbarkeit“ und die nachhaltige Wirkung sehr wichtig. Es soll eine “grüne Lunge“ am Kraichbach entstehen“. Die grün/rote Landesregierung ist sehr aktiv im Hochwasserschutz und so konnte hier auf große Förderung zurückgegriffen werden.

Das letzte Wort hatte noch einmal Rosa Grünstein, die sich sicher war, dass ihr Nachfolger viel zu tun haben werde „Er kennt die Lage der Städte und Gemeinden aus erster Hand – einerseits durch Termine wie diesen, aber auch durch seine vielen Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern, somit kann er ab dem ersten Tag die Interessen des Wahlkreises vertreten“. erklärt die langjährige Abgeordnete.

 

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