GRN: Hygiene im Klinikalltag
Die Grünen Damen der GRN-Klinik Schwetzingen bildeten sich zum Thema Händehygiene fort
Am 5. Mai wird jährlich weltweit der Tag der Händehygiene begangen. In diesem Jahr war das bevorstehende Datum Anlass für die Grünen Damen der GRN-Klinik Schwetzingen, sich in einer Fortbildungsveranstaltung über das Thema Hygiene zu informieren.
Annett Walter, Hygienefachkraft der Klinik, hielt, unterstützt von Pflegedienstleiterin Marika Fechner, [am Donnerstag, 21. April] einen Vortrag über „Hygiene im Klinikalltag und spezielle Maßnahmen bei Noro-Viren“.
Einsatzleiterin Beate Arens begrüßte die Referentin im Rahmen der dreißigsten Gruppensitzung der Grünen Damen, deren Gründungsdatum sich am 27. April 2016 zum siebten Mal jährte.
Annett Walter stellte zunächst die Frage nach dem „Risiko Krankenhaus“: Warum müssen in der Klinik besondere Hygienemaßnahmen beachtet werden? Die Antworten sind leicht nachvollziehbar: Hier kommen viele, überwiegend kranke Menschen auf relativ engem Raum zusammen, einige von ihnen haben ansteckende Krankheiten.
Andere sind immungeschwächt und somit anfälliger auch für ganz „alltägliche“ Keime, die einem gesunden Menschen nichts anhaben können. Zusätzlich können notwendige künstliche Zugänge, wie zum Beispiel Venen- oder Harnwegskatheter, Eintrittspforten für Erreger in den menschlichen Organismus sein.
Hinzu kommt, dass durch den häufigen Einsatz von Antibiotika – auch außerhalb von Kliniken – viele Bakterien resistent und somit im Fall einer Infektion schwieriger zu bekämpfen sind. Umso wichtiger, so die Referentin, sei die Vorbeugung. Krankenhaus-Hygiene habe das Ziel, die Weiterverbreitung von Bakterien und Viren zu verhindern und Patienten und Personal vor Infektionen zu schützen.
Händehygiene ist das A und O
Der häufigste Übertragungsweg von Erregern ist die Weitergabe über die Hände, da diese bei nahezu allen menschlichen Aktivitäten im Einsatz sind. „Daher ist die Händehygiene das A und O“, betonte Annett Walter in ihrem Vortrag.
Im heimischen Haushalt, wo in der Regel gesunde Menschen leben, sei es ausreichend, Seife, Spül- und Putzmittel zu verwenden. In der Klinik hingegen kommen Hände-Desinfektionsmittel zum Einsatz. Dabei ist es sehr wichtig, diese Mittel gründlich in die Hände einzureiben und die Einwirkzeit von mindestens 30 Sekunden einzuhalten.
Besondere Beachtung sollte den Räumen zwischen den Fingern sowie rund um die Nägel gelten. Den Grünen Damen empfahl die Hygienefachkraft, sich während ihres Dienstes vor und nach jedem Patientenkontakt die Hände zu desinfizieren.
Grundsätzlich solle man die Hände gut pflegen – beispielsweise mit einer Feuchtigkeit spendenden oder rückfettenden Creme –, um der Austrocknung der Haut und kleinen Rissen entgegenzuwirken.
Noro-Viren: Grund zur Panik?
In manchen Fällen, so erfuhren die interessiert lauschenden Zuhörerinnen, ist es nötig, ein gegen eine spezielle Virengruppe wirkendes Desinfektionsmittel zu verwenden. Dies gilt beispielsweise im Umgang mit dem Noro-Virus, einer Magen-Darmerkrankung, die sich durch plötzlich auftretenden Durchfall und Erbrechen bemerkbar macht und in der Regel etwa zwei bis drei Tage andauert.
„Noro ist hochansteckend, und man muss unbedingt versuchen, eine Übertragung zu verhindern“, erklärte Annett Walter. In der Klinik bedeutet das: Der Patient wird isoliert, das ärztliche und pflegerische Personal sowie die Besucher schützen sich durch Schutzkittel, Handschuhe und Mundschutz. Es besteht jedoch kein Grund zur Panik: „Wenn alle Hygienemaßnahmen strikt beachtet werden, ist das Noro-Virus gut in den Griff zu bekommen“, versicherte auch Pflegedienstleiterin Marika Fechner.
Im Übrigen hält Noro „Sommerschlaf“: Noro-Erkrankungen kommen in der warmen Jahreszeit wesentlich seltener vor als im Winter – allerdings hat die Wissenschaft derzeit noch keine abschließende Erklärung dafür, warum das so ist.
Nach dem Vortrag folgte der praktische Teil der Fortbildungs-Veranstaltung: Die anwesenden Grünen Damen wurden aufgefordert, sich mit einem mit einer fluoreszierenden Flüssigkeit angereicherten Desinfektionsmittel die Hände einzureiben, um anschließend unter UV-Licht zu überprüfen, ob die Desinfektion ausreichend gründlich war.
Das Ergebnis, so das einhellige Urteil von Annett Walter und Marika Fechner, sei durchweg überdurchschnittlich gut gewesen. „Man sieht, dass Sie bereits Routine haben“, lobte Annett Walter ihre Zuhörerinnen abschließend.
Die Grünen Damen suchen „Nachwuchs“ – auch Herren willkommen!
Seit April 2009 stehen die „Grünen Damen“ im Dienst des Schwetzinger Krankenhauses, der heutigen GRN-Klinik. Zurzeit sind es 28 Damen, von denen jeweils werktags einige zwischen 9 und 12 Uhr auf den Stationen zu erreichen sind. Sie engagieren sich ehrenamtlich für die Patientinnen und Patienten und gehören zum Dachverband der Evangelischen und Ökumenischen Krankenhaus- und Altenheimhilfe (EKH).
Die EKH formuliert ihr Selbstverständnis auf ihrer Homepage wie folgt: „Wir sind professionell arbeitende Laien, die ehrenamtlich und verantwortungsvoll Wünsche von Patienten in Krankenhäusern und Bewohnern von Altenheimen erfüllen. Unser Anliegen ist es, sich Zeit zu nehmen für das Wohlbefinden dieser Menschen.
Wir tun Dinge, zu denen die hauptamtlichen Mitarbeiter der Häuser nicht die nötige Zeit und Ruhe haben. Wir sind Frauen und Männer aller Altersgruppen, die belastbar sind und Menschen in Krisensituationen Zuwendung schenken.
Für unser Ehrenamt brauchen wir Einfühlsamkeit, emotionale Stabilität, Selbstbewusstsein und eine positive Ausstrahlung – nur so können wir zu den Patienten Vertrauen aufbauen und ihnen Ängste nehmen oder mit kleinen Diensten eine Freude machen.“ (www.ekh-deutschland.de)
Wer sich für eine Mitarbeit als Grüne Dame oder Herr (!) in der GRN-Klinik Schwetzingen interessiert, kann sich unter Tel. 06205 309320 an Einsatzleiterin Beate Arens oder unter 06202 84-3231 an Pflegedienstleiterin Marika Fechner wenden.
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