Geplanten Bewohnerparkzone 3 – Ergebnisse der Disussionsrunde
Pressemitteilung zur Diskussionsrunde der geplanten Bewohnerparkzone 3 in Schwetzingen.
Sie umfasst die Straßen Luisenstraße, Schulstraße, Heckerstraße, Leopoldstraße, Augustastraße, Viktoriastraße, Gartenstraße, Schützenstraße, Blumenstraße, Gutenbergstraße und Grenzhöferstraße bis zur Friedrich-Ebert-Straße und die Mannheimer Straße ab Haus-Nr. 62 stadtauswärts.
Herr Koepke, der Vorsitzende des Vereins, begrüßte die anwesenden Bürger und Vereinsmitglieder. Er bemerkte, dass es wichtig ist, nicht nur eine Lösung für das Parkproblem im Moabit anzubieten, sondern insgesamt nach nachhaltigeren Lösungsmöglichkeiten zu suchen, welche von der Mehrzahl der Bürger mitgetragen werden.
Die Gründe für die Parkraummisere müsse gefunden werden und Beeinträchtigungen, die in Zukunft noch auf die Anwohner zukommen können. In diesem Zusammenhang erwähnte er die Umwandlung der Gaststätte Kaiser Friederich von einer Gaststätte mit zwei Wohnungen in ein Wohnhaus mit fünf Wohnungen.
Die vorgesehene Bebauung des Alten Meßplatzes und dem damit verbundenen Wegfall von ca. 170 Parkplätzen. Die jetzt schon vorhandene Bewirtschaftung der Parkflächen in der Mannheimer Straße bis zur Haus-Nr. 62. Der Wegfall von Parkplätzen in der Umgebung des Privatgymnasiums.
Die vorgesehene Nachverdichtung in der Leopoldstraße. Als letztes erwähnte er noch das vorgesehene massive Wohngebäude mit mehr als zehn Wohnungen an der Ecke Mannheimer Straße / Werderstraße. Die Teilnehmer warten gespannt auf die Schaffung der dann erforderlichen Stellplätze. Bei alledem darf auch die Lärm- und Schadstoffverschmutzung nicht außer Acht gelassen werden.
Auch die Interessen der noch vorhandenen innerstädtischen Geschäfte müssen in eine solche Entscheidung mit einfließen. Neben interessierten Bürgern aus den nicht betroffenen Straßen der geplanten Bewohnerparkzone 3 waren überwiegend Bürger aus dem Gebiet Gutenberg / Heckerstraße und aus dem Gebiet Luisenstraße/Hildstraße / Augustastraße anwesend.
Im Rahmen der Diskussion wurde festgestellt, dass diese Straßen besonders von dem fehlenden Parkraum betroffen sind. Als Gründe der Parkraumnot wurde festgestellt, dass das städtische Ordnungsamt nach Meinung der Diskussionsteilnehmer zu wenig kontrolliert und dort wildes Parken zulässt. Es käme erheblichen Verkehrsgefährdungen.
Einfahrten werden so zugeparkt, dass die Anwohner sich nicht trauen in ihren Einfahrten zu parken, aus Angst nicht mehr wegfahren zu können. Es werde in den Kurvenradien so geparkt, dass einfahrende Lkw mehrmals rangieren müssen, um in die Straßen einfahren zu können. Ein schneller Feuerwehreinsatz oder Einsatz von Rettungswagen wäre in der Luisenstraße, Schulstraße Hildastraße nicht gewährleistet.
In der Umgebung sind das Privatgymnasium, das Betreute Wohnen, eine Arztpraxis und die Sparda-Bank angesiedelt. In der Garage im ehemaligen Kaiser Friedrich hat man eine Fahrradwerkstatt eingerichtet. Die Schüler des Privatgymnasiums verlassen regelmäßig in den Pausen den Schulhof und belegen die Schulstraße und Hildastraße und den Hebelpark. Dies erfolgt, obwohl die Hausordnung das Verlassen des Schulhofs während der Pausen untersagt.
Überhaupt wird in der Hildastraße ein sehr hohes Verkehrsaufkommen konstatiert. Dieses Verkehrsaufkommen resultiert aus dem Kundenverkehr der Sparda-Bank, dem Patientenaufkommen der Arztpraxis und der Ablieferservice der Schüler durch die Eltern. Die Bewohner befürchten, dass der schon jetzt feststellbare Anstieg des Verkehrsaufkommens durch das Privatgymnasium bei Ausweitung des Privatgymnasiums mit einer Oberstufe noch unerträglicher wird.
Es wurde weiter ausgeführt, dass man den Lehrkräften immer noch nicht die Parkplätze, wie angekündigt, im Wildemann-Parkhaus zugewiesen hat. Weiter wurde berichtet, dass mit den baulichen Maßnahmen um das Privatgymnasium und mit der Umnutzung des Kaiser Friedrich mind. 30 Parkplätze vernichtet wurden.
Ein Bewohner aus der Mühlenstraße berichtete, dass es immer wieder vorkommt, da das Parken in der Mühlenstraße noch frei ist, Leute in der Einfahrt zu seinem Anwesen parken. Er dies zum überwiegenden Teil dulde, da die Leute bei ihm klingeln und anfragen. Bewohner aus dem Bereich Gutenbergstraße / Heckerstraße bestätigten auch das vermehrte Parken von in der Innenstadt Beschäftigten und berichteten von abgestellten Firmenwagen und Wohnmobilen. Die Leute kommen mit ihren Privatwagen, steigen in ihre Lieferwagen/Firmenwagen um und fahren weiter.
Das umgekehrte Szenario erfolge dann abends. Es wird von nicht genutzten eigenen Garagen oder Stellplätzen berichtet. Die Bewohner fürchten, dass wenn sie ihr Fahrzeug benutzen, dass sie bei der Rückkehr keinen Parkplatz mehr finden. Zum Abschluss des Abends wurde das Für- und Wider einer Parkraumzone 3 erörtert.
Dabei wurde festgestellt, dass eine Änderung des bestehenden Zustandes erreicht werden muss. Die vorgesehene Parkraumzone bringt nach Ansicht der Teilnehmer keine Verbesserung, sondern nur neuen Unmut.
Es wurden folgende Lösungsvorschläge erarbeitet:
- Der geplante Bereich für die Parkraumzone 3 ist zu groß und berücksichtigt nicht die unterschiedlichen Parkbelastungen. Besonders belastet sind die Luisenstraße / Schulstraße und Hildastraße zur Innenstadt hin und die Bereiche Gutenbergstraße / Heckerstraße.So sollte für die unterschiedlichen Belastungen auch unterschiedliche Regelung geschaffen werden.
- Es müssen neue Parkplätze geschaffen werden. Z.B. könnte bei der Nachverdichtung in der Leopoldstraße ein Gebäude entfallen und dafür Parkmöglichkeiten geschaffen werden oder bei Abbruchgrundstücken – Analog zu den Regelung in Ilvesheim, Eppelheim oder Brühl.
- Die Fremdparker, vorwiegend Beschäftigte in der Innenstadt, müssen von ihren Arbeitgebern Möglichkeiten des Parkens außerhalb der vorgesehenen Straßenbereiche angeboten werden.
- Den Angestellten der Stadt (und den Beschäftigten der Gewerbetreibenden?) sollte ein Zuschuss für das Parkhaus für die Wildemann Straße gezahlt werden (mit der damit verbundenen Verpflichtung es zu benutzen) —— So könnte die Stadtverwaltung Ihren festen Willen bekunden, die Anwohner zu entlasten.
- Den Firmenlieferwagen sollte eine Möglichkeit des sanktionsfreien Abstellens ihrer Fahrzeuge angeboten werden. Abstellplätze sind ausreichend in unmittelbarer Nähe (Nordstadtschule bzw. auf dem Parkplatz hinter dem Bahnübergang) vorhanden.
- Mit der Schloßgartenverwaltung sollte eine Regelung für die Besucher des Schloßgartens getroffen werden, die vorhandenen Parkhäuser, Wildemann-Parkhaus, Marstall-Parkhaus, Alter Meßplatz und das Gästehaus-Parkhaus zu benutzen. So könnten die Besucher bei Erwerb einer Eintrittskarte eine Ausfahrt-Quittung erhalten.
- Die Lehrkräfte des Privatgymnasiums erhalten, wie vereinbart, die Parkmöglichkeit im Wildemann-Parkhaus.
- Bei Großveranstaltungen im Schloßgarten mit mehreren tausend Besuchern sollte erreicht werden die Parkplätze Aldi und Lidl zu belegen. Besucher könnte ein kostenloser Shuttledienst angeboten werden oder beschränkt auf Personen mit Mobilitätseinschränkungen.
- Im Bereich der Sparda-Bank sollte konsequent eine Kurzparkzeit eingeführt werden und auch kontrolliert werden.
- Bei neuen Baugenehmigungen sollen keine Ausnahmeregelungen zu den benötigten Stellplätzen ausgesprochen werden.
- Den Alten Meßplatz mit einer zweiten, kleineren Parkebene versehen, baulich der bestehenden Bebauung in der Hebelstraße angepasst und als Begegnungsstätte für die Bewohner ausgebaut.
- Es muss darauf geachtet werden, dass der zu erstellende Maßnahmenkatalog zur Beseitigung bzw. Reduzierung des Parkproblems die Probleme nicht von einer Stelle zur anderen verlagert.
- Es wird ein ganzheitliches System gefordert. Für die Straßen sollte eine andere Lösung als die Einrichtung einer Bewohnerparkzone gefunden werden. Eine Anlieger-Verkehrsregelung zum Beispiel.
- Die Besucher fordern aber auch ein gutes nachbarschaftliches Miteinander und Rücksichtnahme der Mitbewohner ein. Es kann nicht sein, dass durch das Fehlverhalten Einzelner die Gesamtheit mit einschränkenden Regelungen belastet wird.
Für Anregungen der Anwohner steht weiterhin die Email-Adresse von Herrn Koepke – [email protected] zur Verfügung.
Quelle: Aktive Bürger
Kurz URL: https://schwetzingen-lokal.de/?p=17277