Fensterrevolution: Wie innovative Technologien den UG-Wert verbessern und Energiekosten senken
(fu – 20.12.23) Die neuesten Sparpläne der Bundesregierung, die aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts notwendig wurden, treffen jeden Menschen in Deutschland. Umso wichtiger ist es, das gesamte Sparpotenzial in den Haushalten und Unternehmen zu nutzen. Dabei spielen energiesparende Fenster gleich mehrfach eine wichtige Rolle. In Schwetzingen und Umgebung kommt bei der Fensterauswahl zudem klimatischen Besonderheiten große Bedeutung zu.
In Schwetzingen keine Fenster ohne „warme Kante“ verbauen!
Die Oberrheinische Tiefebene gehört zu den Regionen in Deutschland, in denen es besonders häufig zu einer intensiven Nebelbildung kommt. Damit lässt sich trotz optimierter Lüftung eine hohe (relative) Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen oft nicht vermeiden. Das heißt, die Schimmelprävention muss höhere Ansprüche als anderswo erfüllen. Dabei spielt wiederum die Vermeidung sogenannter Wärmebrücken (im Volksmund auch Kältebrücken genannt) eine wichtige Rolle. Ältere Kunststofffenster bringen eine solche Wärmebrücke mehrheitlich durch die Ausstattung mit Abstandshaltern aus Aluminium mit. Doch glücklicherweise haben innovative Technologien diesen Bereich erreicht. Inzwischen sorgen Kunststoffumhüllungen bei den Abstandshaltern aus Metall für eine Senkung des Ug-Werts bei gleichzeitig verbesserter Schimmelprävention. Alternativ sind neue Fenster mit Dreifachverglasung mit Abstandshaltern aus Vollkunststoff zu bekommen.
Warum müssen neue Fenster eine Dreifachverglasung haben?
Wer bei den Kosten der Innenraumklimatisierung Geld sparen möchte, kommt an der Verwendung von Fenstern mit einer Dreifach-Wärmeschutzverglasung nicht vorbei. Varianten mit Dreifachverglasung und „warmer Kante“ weisen einen Ug-Wert von etwa 0,6 W/(m²·K) auf. Damit kann es der Standard der Thermoschutzfenster mit Doppelverglasung, der noch bis etwa 2005 im Einsatz war, nicht aufnehmen. Bei diesem Standard liegen die Ug-Werte bei bis zu 1,4 W/(m²·K). Bei noch älteren Kunststofffenstern mit Doppelverglasung schlägt sogar ein Ug-Wert von bis zu 2,8 W/(m²·K) zu Buche.
Dass der Ug-Wert so interessant ist, hat einen guten Grund. Er gibt nämlich Auskunft darüber, mit welchen Wärmeverlusten die Fenster pro Quadratmeter Fläche gerechnet werden müssen. Das heißt, je höher der Ug-Wert ist, umso höher sind auch die Kosten der winterlichen Beheizung und sommerlichen Kühlung der Räume. Hier kommt die nächste Besonderheit der Region Schwetzingen ins Spiel, denn die Oberrheinische Tiefebene zählt sich zu den wärmsten Gebieten in Deutschland. Die Anzahl der tropischen Nächte (Temperaturen von plus 20 Grad Celsius und mehr) hat in jüngster Zeit rasant zugenommen. Somit spielt hier auch das Blockieren des Eindringens der sommerlichen Wärme in die Innenräume bei der bauseitigen Senkung der Kosten der Innenraumklimatisierung eine wichtige Rolle.
Innovation hat Fenster auch beim Insektenschutz erreicht
Die Fensterrevolution behält nicht nur den thermischen Schutz im Blick. Beim Fensterzubehör haben ebenfalls einige Neuerungen Einzug gehalten. Viele Menschen scheuen die Integration von Insektenschutzsystemen, weil sie Einschränkungen des Lichteinfalls, der möglichen Ausblicke und mit Bohrungen verbundene (und damit in Mietwohnungen häufig genehmigungspflichtige) Montagearbeiten befürchten. Doch die Vorbehalte sind völlig überflüssig. Moderne Gewebe für Insektenschutz-Schiebesysteme sind kaum noch sichtbar und ermöglichen eine optimale Belüftung der Räume. Noch intelligenter und innovativer sind die Insektenschutzrollos, die sich bei Nichtnutzung gut geschützt und unsichtbar im Rollladenkasten verstecken. Insektenschutzplissees für Fenstertüren bringen selbstklebende Magnethalterungen mit, die Bohren und Schrauben bei der Montage komplett überflüssig machen.
Gibt es trotz der Kürzungen bei Förderprogrammen noch Hilfen vom Staat?
Die heftigen Diskussionen um den Bundeshaushalt nach dem Urteil vom Bundesverfassungsgericht haben zur Einstellung oder dem Pausieren vieler Förderprogramme geführt. Doch es gibt eine gute Nachricht, denn nach der vorläufigen Einigung der drei Regierungsparteien werden die BAFA-Förderungen für Einzelmaßnahmen zur Einsparung von Energie durch die Verbesserung der thermischen Isolierung der Gebäudehülle nicht angerührt. Allerdings sind die vorläufigen Eckpunkte für den Bundeshaushalt 2024 noch nicht beschlossen. Das heißt, es können sich noch Änderungen ergeben.
Der derzeitige Stand ist jedoch, dass das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (kurz BAFA) noch Zuschüsse für neue Fenster gewähren kann. Der Zugang zu diesen Förderungen bleibt mit einem Mindestinvestitionsvolumen von 2.000 Euro auch niedrigschwellig. Zuschüsse gibt es in Höhe von 15 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Der Deckel pro Wohneinheit und Jahr liegt bei 60.000 Euro. Bei Mehrfamilienhäusern können maximal 600.000 Euro Investitionskosten pro Jahr mit einem 15-prozentigen Zuschuss bedacht werden.
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