Brühl: Mehr Platz für St.-Lioba-Kinder
Ganz in der Nähe des Kinderparadieses Freibad wuchs in den letzten Wochen die Kindertagesstätte St. Lioba um einen Anbau. Der seit dem ersten Umbau vor zwei Jahren im Moment mit 75 Ü 3 und 20 U 3 Kindern größte örtliche Kindergarten wird dann über mehr Platz für die Kleinsten und für das Personal verfügen.
Jetzt feierten die Verantwortlichen um Bürgermeister Dr. Ralf Göck, Ortsbaumeister Reiner Haas und Gemeinde-Architekt Chris Oelsner (2. v. links), die für die katholische Kirchengemeinde dieses kleine Bauprojekt übernommen haben, mit Gästen aus dem Gemeinderat, aus dem Pfarrgemeinderat und den Baufirmen Huber und Holzbau Thomas Richtfest. Schon im September soll dieser Anbau, derzeit noch im Rohbau, eingeweiht werden.
„Die Feierstunde hat geschlagen, es ruhet die geübte Hand, nach harten arbeitsreichen Tagen, grüßt stolz der Richtbaum nun ins Land. Und stolz und froh ist jeder heut, der wacker mit am Werk gebaut, es waren tüchtige Handwerksleut‘, die fest auf ihre Kunst vertraut“, hatte Zimmerermeister Rainer Müller gerufen, bevor er sein Rotweinglas am Boden des Freibadparkplatzes, der bald wieder größer sein wird, zerschellen ließ.
Die besagte „Kunst“ des Handwerkens begann in diesem Fall am 29. Januar, bis September soll alles fertig sein. „Der Anbau bietet im Obergeschoss einen neuen Gruppenraum für die Krippenkinder, im Erdgeschoss wird ein Personalzimmer inklusive Teezimmer eingerichtet“, weiß Göck. Somit hat St. Lioba 84 – also jeweils 42 – Quadratmeter mehr Platz.
Durch die Erweiterung werde ermöglicht, dass die Kinder noch länger am Tag betreut werden können, statt bis 14.00 bis 15.30 Uhr oder bei Bedarf sogar vielleicht später einmal bis 17.00 Uhr, weil durch Umorganisieren innerhalb des Hauses dann der nötige Schlafraum dazukommt. Auch wenn der Anbau keine neuen Plätze schaffe, ist er doch eine Marke auf dem Weg, den bisherigen Status als familienfreundliche Gemeinde beizubehalten und auszubauen.
Denn die Hufeisengemeinde wächst und das Betreuungsangebot müsse, so das Gemeindeoberhaupt, mitwachsen, und: „Fast 50 Prozent der Eltern geben mittlerweile ihre Kinder schon im Alter von unter drei Jahren in den Kindergarten“, weist der Bürgermeister auf eine allgemeine Entwicklung hin, die mehr Plätze erforderlich mache. Wahrscheinlich, so Göck, werde auch bald über den Neubau eines Kindergartens nachgedacht werden. Engpässe seien durchaus absehbar.
Man habe 2015 zunächst überlegt, innerhalb des bestehenden Gebäudes den benötigten Platz, etwa durch die Nutzung des großen Kellers, zu schaffen. Das hätte jedoch womöglich mehr Aufwand mit sich gebracht: „Unser Architekt Chris Oelsner kam schließlich auf die Idee, den Bau zu erweitern“, verrät das Gemeindeoberhaupt und geht damit über zu den Zahlen: „Der Bau selbst kostet 180.000, der Außenbereich 20.000, die Einrichtung 30.000 und die Nebenkosten 30.000 Euro. Macht also eine Summe von immerhin 260.000 Euro.“
Der Hinweis von Architekt Chris Oelsner, dass man voll im Zeitrahmen sei und der Anbau pünktlich fertig sein werde, freute Silvia Zobeley, die Leiterin des Kindergartens: „Ich finde den Anbau natürlich sehr gut, das bringt mehr Platz für alle.“ Die meisten Eltern, die ihren Nachwuchs im Alter von einem bis drei Jahren in den die Betreuungsstätte bringen, seien berufstätig, „Tendenz steigend“, sagt die Pädagogin.
Bei der Gestaltung des neuen Raums dürfen alle Erzieherinnen mitreden, „ich verrate nur so viel: So bunt wie der Rest wird es nicht. Aber sicher gibt’s farbige Wände und eine kindgerechte Einrichtung“, sagt sie.
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