Besuch von Dr. Jack Terry in Schwetzingen

002 - RathausEhemaliger Häftling des KZ Flossenbürg und später in Schwetzingen stationierter US-Soldat Dr. Jack Terry besucht Schwetzingen

(sts – 08.05.2015) Ende April 2015 befand sich ein besonderer Besucher in Schwetzingen. Der 85jährige amerikanische Staatsbürger Dr. Jack Terry besuchte die Stadt und damit seinen früheren Standort als US-Soldat. Dass er dies tun konnte, ist alles andere als selbstverständlich, wenn man seine unglaubliche Lebensgeschichte kennt.

Jack Terry stammt aus Polen. Er wurde am 10. März 1930 unter dem Namen Jakub Szabmacher in Belzyce bei Lublin in Polen als Kind jüdischer Eltern geboren.

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Dr. Jack Terry beim Besuch im Schwetzinger Rathaus (v.l.n.r: Sabrina Cass, OB Dr. Pöltl, Dr. Jack Terry, Ralf Innetsberger)

Nach dem deutschen Überfall verlor er nach und nach seine gesamte Familie: Sein Vater wird im Konzentrationslager Majdanek ermordet. Sein Bruder wurde von den Deutschen erschossen. Im Jahr 1943 wurden seine Schwester und seine Mutter im Lager Budzyn ermordet, seine Schwester wollte sich nicht von der Mutter trennen lassen, woraufhin sie von einem SS-Mann erschossen wurde.

Als sich die Rote Armee näherte, wurde Jack Terry im August 1944 in das KZ Flossenbürg, in dem im April 1945 auch Dietrich Bonhoeffer ermordet wurde, gebracht. Hier konnte er überleben, da andere Häftlinge dem Jungen halfen. Nach der Befreiung nimmt ein US-Soldat Jack Terry mit in die USA.

Dr. Jack Terry wird in den USA zunächst Geologe, später dann Psychologe. Er kehrt als US-Soldat nach Deutschland zurück und ist in dieser Zeit auch in Schwetzingen stationiert.

Vermittelt durch Dekan Karlhermann Schötz aus Sulzbach-Rosenberg lässt er im Rathaus Schwetzingen anfragen, ob er anlässlich seines Besuchs zum Jahrestag der Befreiung des KZ Flossenbürg seine ehemalige Kaserne in Schwetzingen besuchen kann.

OB Dr. René Pöltl sagt dies sofort zu, seine Assistentin Sabrina Cass organisiert den Besuch und Rathausmitarbeiter Ralf Innetsberger führt Dr. Jack Terry durch das ehemalige Kasernengelände.

Dr. Jack Terry freute sich sehr über diesen Besuch. Er besuchte u. A. das ehemalige Gebäude des Intelligence-Service for Geology, wo er als Leutnant stationiert war und gearbeitet hat. Er erzählte stolz, dass er als Offizier vom Dienst manchmal für die ganze Kaserne zuständig war, und er erinnerte sich mit Begeisterung an den hervorragenden Schwetzinger Spargel und die gute Spargelcremesuppe.

terry_02Bei einem kurzen Besuch im Rathaus konnte Dr. Terry die letzte Fahne der US-Army sehen, die am 16. März 2013 eingeholt und der Stadt Schwetzingen übergeben worden war, und die nunmehr im Dienstzimmer des Oberbürgermeisters hängt.

Zudem besuchte er die gegenüber dem Rathaus befindliche Gedenkstätte für die Schwetzinger Opfer des Nationalsozialismus.

Anlässlich seines Besuchs überreichte ihm OB Dr. Pöltl eine Schwetzinger Baseball-Cap, die der überaus sportliche und rüstige Dr. Terry künftig beim Rudern aufsetzen will.

 

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