Alte Elektroinstallationen als Gefahrenquelle

(fu – 20.7.22) Die Vorschriften für elektrische Anlagen haben sich in den letzten Jahrzehnten geändert, da die Ansprüche an Komfort und Sicherheit gestiegen sind. Doch in Altbauten findet man noch veraltete Elektroinstallationen. Teilweise sind diese zwar noch in (mehr oder minder) tadellosem Zustand, aber für die heutigen Anforderungen, insbesondere was die Vielzahl der Verbraucher anbelangt, überhaupt nicht gerüstet.

Was bedeutet das im Detail?

Oftmals gibt es nicht genügend Steckdosen, um den inzwischen dramatisch gestiegenen Bedarf an vielen elektronischen Geräten in Haushalt, Kommunikation und Unterhaltung zu decken. In manchen Räumen (typischerweise alte Badezimmer oder kleine Nebenräume) gibt es gar keine Steckdosen. Potenziell sicherheitskritisch ist überdies die veraltete Zweidrahtausführung, die noch in vielen alten Verkabelungen vorliegt. Dort gibt es keinen speziellen Schutzleiter. Nun können eben diese Jahrzehnte alten Kabel spröde werden. Gemessen daran, dass zum Zeitpunkt ihrer Inbetriebnahme keiner vorhersehen konnte, wie viele Geräte heute oft gleichzeitig angeschlossen sind, ist dies eine mögliche Gefahrenquelle. Und auch die alten Sicherungskästen helfen da nur bedingt weiter. Insbesondere wenn die zunehmend spröde Verkabelung in alten Verteilerboxen oftmals direkt an metallene Verschraubungen und Klemmen anliegt. Moderne Steckverbinder, Reihenklemmen und dergleichen können hier rasche und organisatorisch wertvolle Abhilfe schaffen.

Diese Aspekte stellen nicht unbedingt eine ernsthafte Gefahr dar. Jedoch sollten aus Sicht der elektrischen Sicherheit kritische Schwachstellen spätestens bei einer Renovierung oder Nachrüstung fachmännisch behoben werden.

Bestandsschutz ist nicht Narrenfreiheit

Wenn eine Elektroinstallation zum Zeitpunkt ihrer Inbetriebnahme den Vorschriften entsprach, besteht rechtlich (noch) keine zwingende Nachrüstpflicht. Doch dieser Grundsatz geht spätestens bei größeren Änderungen an der Installation über Bord. Dann muss die Gesamtanlage den aktuell gültigen Vorschriften angepasst werden. Das bedeutet, dass in vielen Fällen, wenn eine bestehende Elektroinstallation geändert oder erweitert wird, die gesamte Installation auf den neuesten Stand gebracht werden muss. Dann muss die Leitung dreiadrig sein, ein Fehlerstromschutz muss installiert werden etc.

Bei Renovierungen oder Sanierungen hat die Versorgung eines diesbezüglich veralteten Privathaushalts mit ausreichend Steckdosen vollkommen zu Recht eine hohe Priorität. Stellt dies doch einen wichtigen Aspekt in Puncto Brandschutz dar! Denn Mehrfachsteckdosen und Verlängerungskabel, die munter in Reihe geschaltet werden, sind nicht nur eine potentielle Stolperfalle und beim Hausputz eher unpraktisch. Sie sind bei Überlastung auch eine echte Gefahrenquelle für einen Kabelbrand.

Bild von 2427999 auf Pixabay

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