Aktion Fluthilfe zieht positive Zwischenbilanz – Gute Ausbildung für alle Jungs erreichen
Landrat Stefan Dallinger berichtet im Palais Hirsch von seinem Besuch vor Ort
(stadt schwetzingen) Bald jährt sich der fürchterliche Tsunami in Südostasien zum 10 Mal; seit 2006 betreibt die Aktion Fluthilfe Schwetzingen ein Waisenhaus in Matara im Süden Sri Lankas, das ursprünglich 26 Jungen beherbergte. Seitdem hat sich einiges getan, 14 Jungs haben zwischenzeitlich das Waisenhaus verlassen, so dass es jetzt gilt, auch für die 12, die noch dort sind, eine gute Zukunft, insbesondere einen guten Schulabschluss zu sichern.
Der aktuelle Besuch vor Ort von Landrat Stefan Dallinger, neben Vorsitzendem Bernd Kappenstein damals einer der Gründerväter der Aktion, stand im Blickpunkt einer Informationsveranstaltung für Freunde und Unterstützer am vergangen Dienstag im Palais Hirsch.
„Aus den Kindern werden jetzt nach und nach junge Männer, die auch ihre eigenen Vorstellungen von der Zukunft haben. Sie brauchen aber auch etwas Führung und Orientierung auf ihrem Weg und auch mal Kritik“, berichtet Dallinger von seinen Gesprächen mit jedem Einzelnen. Die Begabungen seien wie überall unterschiedlich verteilt.
Alle werden mindestens einen mittlereren Bildungsabschluss erreichen, einige auch den Abschluss des Colleges, das zum Studium berechtige. Insgesamt könne man mit der Entwicklung der Kinder, der persönlichen Betreuung, aber auch dem Zustand des Hauses und der Einrichtungen weiterhin sehr zufrieden sein. Er plädierte für regelmäßige Besuche vor Ort, um gerade in dieser sehr wichtigen Phase die Bindung zum Haus, der Hausleitung und den Jungen zu halten. Schon im November werden in diesem Sinn Bernd Kappenstein und Wolfgang Leberecht, ebenfalls Mitglied im Vorstand, nach Sri Lanka reisen.
Kappenstein bedankte sich bei Dallinger, aber auch bei allen Förderern und Unterstützern für die bemerkenswerte Hilfe. Er blickte voraus, dass bis 2016 bis auf einen alle ihren Schulabschluss erreichen werden. Für den letzten, jüngeren Jungen werde eine gute Lösung gefunden. Es sei damit zu rechnen, dass das Haus dann 2017 wie vorgesehen an den dortigen Buddhistischen Trägerverein übergehen werde, der ja auch Eigentümer des Grundstücks sei.
Einen kurzen Abriss gab er zu der aktuellen Situation des Vereins. Jährlich würden für den Betrieb – Unterhaltung, Nahrung, Schulgeld, Kleidung etc. – ca. 20-23 TEUR benötigt. Es gebe aktuell 32 Paten, die ca. 9.000 EUR jährlich abdeckten. Sehr dankbar sei man für die jährlichen Spenden von ca. 6.000-7.000 EUR. Ein Geldbestand von ca. 33.000 EUR stehe als Reserve zur Verfügung. OB René Pöltl, selbst 2. Vorsitzender im Verein, sagte, dass Schwetzingen wirklich stolz sein könne, was hier über die Jahre erreicht worden sei.
Alle freuten sich über die erneute Spende von Dr. Bodo Schmidbauer, der am Ende 1.000 EUR aus Erlösen seines Kleiderfonds überreichte. Er unterstützt das Waisenhaus von Anfang an mit großer Überzeugung.
Sehr eindrucksvoll auch die musikalische Umrahmung von Pianistin Tatjana Worm-Sawosskaja. Mit Stücken von Franz Liszt, Sergej Prokofiew und Sergej Rachmaninow nahm sie musikalisch Bilder aus der Entwicklung des Projekts auf („Verwüstung“, „Tröstung“, „Liebe“, „Freude“).
Spenden sind weiterhin willkommen:
Aktion Fluthilfe Schwetzingen, Sparkasse Heidelberg, IBAN DE08672500200025010442, www.fluthilfe-schwetzingen.de
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