Rosa Grünstein: Ganztagsgrundschule kommt gut an
(du – 25.07.2014) Die SPD-Landtagsabgeordnete Rosa Grünstein begrüßt, dass die erst kürzlich gesetzlich verankerte Ganztagsgrundschule im Land gut ankommt und sich 162 Grundschulen und 15 Förderschulen für die Ganztagskonzeption des Landes entschieden haben. „Schon im nächsten Schuljahr werden viele Kinder von der Vielfalt der neuen Angebote und der individuellen Förderung profitieren. Die rasche und große Nachfrage aus den Kommunen zeigt, wie attraktiv das neue Landeskonzept ist“, sagte Kultusminister Andreas Stoch.
181 Schulen hatten einen Antrag für die Ganztagsschule eingereicht. Davon zogen zwei Grundschulen die Anträge zurück, zwei weitere Anträge waren aufgrund einer zu geringen Schülerzahl oder fehlender Beschlüsse der Schulkonferenz nicht genehmigungsfähig. Von den 177 Schulen wollten 86 aus dem älteren Konzept umsteigen. 37 weitere Schulen hatten schon vor der Vereinbarung des Landes mit den Kommunalen Landesverbänden einen Antrag als Ganztagsschule für das kommende Schuljahr im Rahmen des Schulversuchs gestellt und wollen jetzt angesichts der deutlich besseren Bedingungen neue Wege gehen. 54 Schulträger haben einen Neuantrag gestellt. Die formale Genehmigung der 177 Anträge erfolgt, sobald das verabschiedete Gesetz veröffentlich worden ist.
Geprüft wurden die eingereichten Anträge vor allem hinsichtlich ihres pädagogischen Konzepts. „Ziel der Landesregierung ist der flächendeckende Ausbau von Ganztagsgrundschulen. Jedes Kind und jeder Jugendliche soll eine Ganztagsschule in erreichbarer Nähe besuchen können“, sagte Rosa Grünstein. Darüber hinaus will die Landesregierung erreichen, dass Ganztagsangebote auch an den weiterführenden Schulen ausgebaut werden können.
Maximale Flexibilität
Die Kommunen können zwischen zwei Formen der Ganztagsschule wählen: Einer verbindlichen und einer Wahlform. 161 Schulen haben sich für die Wahlform entschieden, 16 für die verbindliche. Bei der verbindlichen Form nehmen alle Schüler der Schule am Ganztagsbetrieb teil. Bei der Wahlform können Eltern und Schüler individuell entscheiden, ob sie am Ganztagsbetrieb mitmachen möchten. Auch für kleine Grundschulen ist der Ganztagesbetrieb möglich, da ab 25 Schülerinnen und Schülern klassen- und jahrgangsübergreifende Gruppen eingerichtet werden können. Durch die Möglichkeit, die Ganztagsschule an drei oder vier Tagen mit sieben oder acht Zeitstunden einzurichten, haben die Kommunen ein passgenaues Angebot zur Verfügung.
Kooperation mit außerschulischen Partnern
Im neuen Ganztagskonzept spielt die stärkere Öffnung der Schulen hin zur Gesellschaft und die Einbindung außerschulischer Partner eine wichtige Rolle. Schon Anfang Juni hatte das Kultusministerium mit den Sportverbänden und rund 40 Vereinigungen und Verbänden vom Städtetag über den Handwerkstag, den Landesmusikrat bis zu den Kirchen eine Rahmenvereinbarung für eine „Kooperationsoffensive Ganztagsschule“ abgeschlossen. Entscheidend für die Zusammenarbeit von außerschulischen Partnern und Schulen ist die Möglichkeit, bis zu 50 Prozent der zusätzlichen Lehrerstunden in Form von Geldmitteln an die Schule zu übertragen.
Rhythmisierte Pädagogik
Im pädagogischen Konzept einer Ganztagsschule werden Unterrichtsphasen und verbindliche Ganztagsangebote, wie etwa Bewegungs- und Aktiv- Pausen, gleichmäßig verteilt und miteinander verzahnt. Das hat positive Auswirkungen auf das Sozialverhalten, die Motivation sowie den Lernerfolg. In diesem rhythmisierten Tagesablauf ist auch individuelle Lernzeit integriert, bei der die Schülerinnen und Schüler Hausaufgaben erledigen oder für Klassenarbeiten üben. Da dies nicht mehr zu Hause, sondern in der Schule der Fall sein wird, hat der Ganztagesbetrieb auch positive Auswirkungen auf das häusliche Familienklima.
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