„Tag der Brustgesundheit“ in der GRN-Klinik Schwetzingen informierte und machte Mut
(GRN – 14.04.2014) Die Lebensfreude nicht verlieren!
Dass die Diagnose „Brustkrebs“ (fachsprachlich: Mammakarzinom) kein Grund zum Verzweifeln ist, wurde am 9. April 2014 anlässlich des „Tages der Brustgesundheit“ in der GRN-Klinik Schwetzingen deutlich: Dr. med. Annette Maleika, Chefärztin der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Leiterin des hier angesiedelten zertifizierten Brustzentrums, bot gemeinsam mit Experten aus der Region einen Überblick über die therapeutischen und kosmetischen Optionen für Frauen, die an einem Tumor der Brustdrüse erkrankt sind. Die Themen der Vorträge reichten von der Früherkennung durch das Mammographie-Screening über die radiologischen Möglichkeiten in der Diagnostik und die Bedeutung der Chemotherapie bis zu Informationen über Brustrekonstruktionen nach einer Operation oder bei Fehlbildungen der Brust. Eine abschließende Modenschau des Sanitätshauses Mayer und Rexing, in der Unterwäsche und Bademoden für brustoperierte Frauen präsentiert wurden, lieferte den besten Beweis dafür, dass nach einer Krebserkrankung die Lebensfreude nicht verloren gehen muss.
Der Nachmittag begann mit einem Vortrag der Radiologin Dr. med. Heidi Daniel. Die für das Mammographie-Screening Rhein-Neckar-Odenwald verantwortliche Ärztin machte deutlich, dass durch die Früherkennung signifikant mehr Brustkrebserkrankungen in einem früheren Stadium entdeckt werden als ohne Screening. In diesen Fällen sind die Aussichten auf Heilung wesentlich besser. Das Mammographie-Screening wird Frauen zwischen 50 und 69 Jahren kostenlos angeboten.
Dr. medic. Renate Berger von der Radiologie Schwetzingen ging auf differenzierte radiologische Methoden zur Diagnostik einer möglichen Brustkrebs-Erkrankung ein. Die Kombination von Mammographie und Ultraschall kann die Chance erhöhen, bösartige Tumoren zu entdecken. Eine Kernspinuntersuchung (MRT) kann bei bestimmten – nämlich den lobulären – Mammakarzinomen Hinweise auf die Ausdehnung des Tumors und weitere Tumorherde in der Brust liefern. Nach einer Brustkrebsbehandlung kann das Kernspin unklare Befunde besser deuten und beispielsweise eine Narbe im Gewebe von einem Rezidiv – das heißt dem Wiederauftreten der Krankheit – unterscheiden helfen. All diese Untersuchungen stehen in der Radiologie Schwetzingen und insbesondere den Patientinnen des Brustzentrums zur Verfügung.
Die Bedeutung der Chemotherapie für die Behandlung von Brustkrebs erklärte Dr. med. Christian Kuhn, Internist und Onkologe im MVZ am Schlosspark Schwetzingen. Eine Chemotherapie hat heute längst nicht mehr die Nebenwirkungen wie vor 20 Jahren. Dank moderner Begleitmedikamente ist etwa Erbrechen eher eine Ausnahme. Bei der Auswahl der Chemotherapie erfolgt eine individuelle Abstimmung der Behandlung auf die Beschaffenheit des jeweiligen Tumors und das Stadium der Erkrankung. Für Patientinnen des Brustzentrums werden die Empfehlungen für die jeweilige Therapie im Tumorboard des Universitätsklinikums Heidelberg festgelegt.
Dr. Annette Maleika stellte in ihrem Vortrag verschiedene Möglichkeiten vor, die Brust nach einer Krebsoperation wiederaufzubauen, um das Erscheinungsbild der Patientinnen weitgehend dem vor der Erkrankung anzunähern. Die Methoden zur Brustrekonstruktion reichen dabei vom Re-Modeling der Brust über die Verwendung bewährter Silikonimplantate bis zum Einsatz von körpereigenem Fett- und Muskelgewebe des Rückens oder Bauches. Nicht jede Technik eignet sich für alle Frauen, und jede hat ihre Vor- und Nachteile; daher müssen die Ärzte im Gespräch mit der Patientin individuell über die jeweils beste Vorgehensweise entscheiden. Die meisten der zur Verfügung stehenden Rekonstruktions-Methoden können in Schwetzingen durchgeführt werden. Für die Rekonstruktion mit freien Lappen besteht eine enge Kooperationen mit erfahrenden Operateuren aus der BG Klinik Ludwigshafen.
Angebote der GRN-Klinik Schwetzingen für Frauen, die aus rein kosmetischen Gründen eine Veränderung der Brust wünschen, kamen ebenfalls zur Sprache. Auch hier spiele die Beratung eine ganz große Rolle, betonte Chefärztin Maleika. Zum einen gelte es herauszufinden, welche Probleme und Vorstellungen die Frau hat, und andererseits, ob die gesetzliche Krankenkasse den Eingriff bezahlt. Chancen hierauf bestehen beispielsweise, wenn eine angeborene Fehlbildung vorliegt, wenn eine starke Asymmetrie beider Brüste vorliegt, oder wenn – bei extrem großen Brüsten – der Rücken in Mitleidenschaft gezogen wird.
Zum Abschluss des Tages der Brustgesundheit zeigten zwei Laien-Models unter der Anleitung von Renate Rössing vom Mannheimer Sanitätshaus Mayer und Rexing ansprechende Bademode und Wäsche für Frauen nach einer Brustkrebs-Operation. Dabei wurde deutlich, dass selbst Patientinnen, die keine Rekonstruktion der operierten Brust wünschen, heute kaum Abstriche bei ihren Freizeit-Aktivitäten machen müssen: So gibt es beispielsweise die unterschiedlichsten Modelle von mit Schalen ausgestatteten Badeanzügen und „Tankinis“, in die – zum Teil selbst klebende – Brustprothesen eingelegt werden können, ohne dass diese von außen erkennbar sind. Dass modische Aspekte keineswegs zu kurz kommen, konnten die Besucherinnen der Veranstaltung auch am Beispiel zahlreicher BHs in verschiedenen Formen und Farben feststellen, zu denen es jeweils passende Slips gibt.
Im Rahmen des zertifizierten Brustzentrums Sinsheim-Schwetzingen arbeitet das gynäkologische Team der GRN-Klinik eng mit Experten für Radiologie, Pathologie, Chemo- und Strahlentherapie der Metropolregion Rhein-Neckar zusammen, um für jede Patientin das optimale Behandlungsergebnis zu erreichen. Um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern, stehen in Schwetzingen darüber hinaus Sozialarbeiterinnen, Psycho-Onkologinnen, Seelsorgerinnen und Selbsthilfegruppen und Sanitätshäuser mit speziellen Angeboten für Brustkrebs-Patientinnen zur Verfügung.
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