Schichtwechsel öffnet Türen und Herzen: Inklusion in der Arbeitswelt
(ats – 10.10.25) Die Arbeitswelt ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft – und manchmal, so zeigt es der Aktionstag „Schichtwechsel“, trübt dieser Spiegel das wahre Bild. Die Rhein-Neckar-Werkstätten der Johannes-Diakonie haben sich nun an dieser bundesweiten Initiative beteiligt, um Berührungsängste abzubauen und ein Zeichen für Inklusion zu setzen. Es war ein Tag des Austauschs, des Lernens – und eine Bereicherung für alle Beteiligten.
„Ich bin einfach gespannt, was mich erwartet“, gestand Dr. Nicole Lamm-Hanel, Referentin im baden-württembergischen Kultusministerium, vor ihrem ungewöhnlichen Arbeitstag. Normalerweise beschäftigt sie sich mit den Herausforderungen der Bildung von Kindern und Jugendlichen mit besonderem Hilfebedarf. Doch am „Schichtwechsel“-Tag führte ihr Weg in die Rhein-Neckar-Werkstätten, wo sie Clara Da Gracia Ribeiro kennenlernte.
Ein kurzer Abstecher, dachte sie vielleicht zunächst. Doch schnell fand sie sich in den Routinen des Alltags wieder, unterstützt von der hilfsbereiten Kollegin am Empfang. Hier werden Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen nicht nur Arbeit angeboten, sondern auch ein Stück Lebensqualität zurückgegeben.
„Es gibt in der Arbeitswelt noch zu viele Berührungsängste gegenüber Menschen mit Behinderung“, erklärt Dr. Claudia Zonta, Geschäftsbereichsleiterin der Johannes-Diakonie, und unterstreicht die Bedeutung dieser Aktion. „Der ‚Schichtwechsel‘ ist gut geeignet, Vorurteile abzubauen. Zugleich wollen wir als Werkstätten mit unserer Teilnahme deutlich machen: Wir treten ein für Teilhabe am Arbeitsleben.“
Und so war es auch an diesem Tag. Dr. Nicole Lamm-Hanel ging nicht nur mit neuen Eindrücken nach Hause, sondern auch mit einer gestärkten Überzeugung: Inklusion ist mehr als nur ein Wort. Es ist eine Frage des Miteinanders, des Lernens voneinander – und ein Gewinn für die gesamte Gesellschaft.
Clara Da Gracia Ribeiro schaut nun gespannt dem 11. November entgegen. Dann wird sie ihre „Schichtwechsel“-Kollegin im Kultusministerium besuchen. „Ich stelle mir dort alles sehr groß vor“, sagt sie und blickt voller Vorfreude auf diesen besonderen Tag. Denn manchmal braucht es nur einen kleinen Schritt, um Barrieren abzubauen und Türen zu öffnen – für eine Arbeitswelt, in der jeder seinen Platz hat.
Die Johannes-Diakonie Mosbach setzt sich mit großem Engagement für eine inklusive Gesellschaft ein. Neben den Rhein-Neckar-Werkstätten haben auch weitere Werkstätten in Mosbach, Buchen, Schwarzach und Lahr an dieser Aktion teilgenommen. Denn die Überzeugung ist klar: Inklusion beginnt im Kleinen – und wirkt sich nachhaltig auf das große Ganze aus.
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