Tag des Waldes am 21. März
Kreisforstamt stellt in einer Serie die Aktivitäten vor, die nicht so im Fokus der Öffentlichkeit stehen / Teil 1 be-schäftigt sich mit der Pflanzung eines Laubmischwaldes bei Ketsch
Das Kreisforstamt möchte den Tag des Waldes, der am Mittwoch, 21. März 2018, begangen wird, nutzen, um auf die Bedeutung des Waldes in all seinen Funktionen und seine nachhaltige Bewirtschaftung hinzuweisen. In der Öffentlichkeit wird vor allem die Holzernte wahrgenommen, doch viele weitere Betriebsarbeiten finden eher unbemerkt statt.
In einer losen Serie wird das Kreisforstamt die Bevölkerung im Jahresverlauf über verschiedene aktuell anstehende Arbeiten in den Wäldern des Rhein-Neckar-Kreises informieren, wobei der Schwerpunkt im Bereich der Schwetzinger Hardt liegt. Teil 1 der Serie beschäftigt sich mit der Pflanzung eines Laubmischwaldes in der Rheinaue.
Morgens früh um sieben Uhr trifft sich Forstrevierleiter Norbert Krotz mit den Waldarbeitern am Rheinufer südlich von Ketsch. Vor dem Wochenende hat die Baumschule junge Eichenbäumchen geliefert, die jetzt gepflanzt werden sollen. Im vergangenen Oktober war die Waldarbeitergruppe schon einmal auf dieser Fläche.
Damals hatte sie den Auftrag, 80-jährige Pappeln mit über einem Meter Durchmesser zu ernten. Dabei entstand auf einem Hektar Fläche Platz für die Begründung einer neuen Waldgeneration. An mehreren Stellen blieben Gruppen von Altpappeln stehen. Sie dienen beispielsweise als Höhlenbäume für den hier vorkommenden Schwarzspecht oder die Holhltaube. Das eingeschlagene Holz ist mittlerweile gerückt und verkauft.
Ein Bagger hat restliche Kronenstücke und Stammteile auf der Fläche zusam-mengezogen und zu mehrere Meter hohen Häufen aufgetürmt. „Wir befinden uns hier im Überflutungsbereich des Rheins, südlich der Ketscher Rheininsel. Bei Hochwasser könnten die Holzreste mitgerissen werden und andernorts Schäden anrichten. Die vom Bagger aufgeschichteten Häufen sind massiv ge-nug, um dem Hochwasser standzuhalten. Außerdem ist die Fläche so optimal vorbereitet, um von Hand die jungen Bäumchen zu pflanzen“, erläutert Norbert Krotz sein Vorgehen.
Blick in die Zukunft gerichtet
Ausführlich weist er die Waldarbeiter in die Pflanzfläche ein. An diesem Tag werden die Eichen gepflanzt, in den nächsten Tagen folgen Schwarzpappeln, Purpur-, Korb- und Silberweiden. Die Eichen kommen in höher gelegene Bereiche, die nicht länger überflutet bleiben, denn die stehende Nässe vertragen sie nicht. Pappeln und Weiden werden die nassen Zwischenbereiche füllen. Die Pappeln und Weiden werden einige Jahrzehnte, die Eichen vielleicht sogar mehrere hundert Jahre an dieser Stelle wachsen.
Wie genau sich die klimatischen Bedingungen in dieser Zeit entwickeln, ist kaum vorhersehbar. Bei der Wahl der Baumarten wurde deshalb neben dem Pflegeplan des Naturschutzgebiets Ketscher Rheininsel und den gegebenen Bodenverhältnissen auch die Eignung der Baumarten in Bezug auf den Klimawandel berücksichtigt. Ziel der Förster sind stabile Mischbestände, die beim Ausfall einer Baumart ein Ausweichen auf eine andere zulassen.
Der Waldbauer pflanzt also stets für die nachfolgenden Generationen und erntet das Ergebnis der Arbeit vorhergehender Generationen. Im Rhein-Neckar-Kreis werden zusätzlich zur Naturverjüngung pro Jahr 50.000 Waldbäume (zentrale Beschaffung durch das Forstamt, insgesamt noch mehr) gepflanzt. Welche Arbeiten noch zwischen der Bestandesbegründung und der Ernte anfallen, wird in den kommenden Beiträgen der Serie erklärt.
Quelle Text/Foto: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis
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