Gemeinderat Werner Fuchs neuer Brühler Ehrenbürger

Werner Fuchs (li.) erhält von Bürgermeister Dr. Göck die Ehrenbürgerwürde sowie ein Bild des Brühler Rathauses von Robert Fuchs.

In einer kurzweiligen Feierstunde in der Villa Meixner verlieh Bürgermeister Dr. Ralf Göck seinem langjährigen politischen Weggefährten Werner Fuchs die Würde eines Ehrenbürgers.

Der Brühler Gemeinderat, der das einstimmig beschlossen hatte, war fast vollzählig versammelt, als Göck auf die Verdienste des sechsten noch lebenden Ehrenbürgers in der Brühler Geschichte zurückblickte.

Im Oktober 1984 wurde er zum ersten Mal auf der Liste der SPD in den Gemeinderat gewählt. „Damals war der waschechte Brühler aus der Luisenstraße 41 Jahre alt, beim Fußballverein und in diversen anderen Vereinen ganz engagiert gewesen und das sollte er auch im Gemeinderat fortsetzen“, so das Gemeindeoberhaupt. „Wenn der Fuchse Werner was ofängt, dann wird des rischtisch gemacht“, zitierte Göck das Lebensmotto von Fuchs, an das er sich heute noch halte. Einfach nur mitmachen, gebe es bei Werner Fuchs nicht, er wolle gewinnen.

Werner Fuchs habe sich schnell etabliert und sei zum anerkannten Ansprechpartner vieler Bürger, die einen Fürsprecher für ihre Projekte suchten, geworden. Dabei habe er stets zweierlei sehr gut gekonnt: Er vertrat die Interessen der Menschen sehr wirkungsvoll, wenn er dahinterstehen konnte, aber er schaffte es auch, es den Leuten klar zu machen, wenn ihre Anliegen undurchführbar waren. Mit dieser direkten Art und dem ihm eigenen „Brühler Charme“ habe er sich schnell Freunde im Gemeinderat gemacht. Und so wurde Fuchs schon in seiner ersten Legislaturperiode Fraktionsvorsitzender der SPD. „Das zeigt aber auch sein diplomatisches Geschick und seine zupackende Art“, bilanzierte Göck.

Es sei ihm gelungen, die Fraktion und Partei zusammenzuhalten und mit neuen attraktiven Kandidaten aufzufrischen. „Er schaffte das mit großem Einsatz, mit vielen Hintergrundgesprächen und mit gemeinsamen Aktionen wie dem Gänsweidfest oder dem Nikolausmarkt, mit denen er die Gruppe zusammenschweißte“, urteilte Göck. Gemeinderat und Fest-Organisator seien für Fuchs in den 1980er und 1990er Jahren zur Lebensaufgabe geworden.

„Gemeinderat mit Leib und Seele“

Musikalische Umrahmung übernahmen Teresa Ho & Michael Duong von der Jugendmusikschule

Nach seinem Wechsel zu den Freien Wählern habe Fuchs dort die meisten Stimmen geholt und wurde sowohl Bürgermeisterstellvertreter als auch Fraktionsvorsitzender und Kreisrat. „Fuchs brachte seinen gesunden Menschenverstand in die Politik ein, er weiß, wie das Volk denkt, und er denkt vor allem an die kleinen Leute“, würdigte Göck den Geehrten. Sein Geschick sei es, mit allen sprechen zu können, Meinung machen zu können, aber so flexibel zu sein, seine Meinung, wenn nötig, auch wieder ändern zu können. „Werner Fuchs war also 33 Jahre lang Gemeinderat mit Leib und Seele“, unterstrich der Bürgermeister in seiner Laudatio. Und zudem sorgte er mit geselligen Veranstaltungen und der Umrahmung von offiziellen Veranstaltungen für ein gutes Klima über Fraktionsgrenzen hinweg. Aber er leiste Vieles darüber hinaus für die Gemeinde. So sei er ein ganz wichtiger Motor für die Straßenkerwe, habe Ideen für den legendären Auftritt bei der RNF-Sommertour 2004 eingebracht und beim Gemeindejubiläum 2007 mitgewirkt. „Wir begeistern mit solchen Veranstaltungen Zehntausende von Menschen aus der Region“, bilanzierte Göck.

Roland Schnepf spricht für den Gemeinderat
Als dienstältester Gemeinderat ehrte Roland Schnepf (SPD) den neuen Ehrenbürger. Luisenstraßenfest, Kerwe, Kerweborscht, Büttenredner in der Fasnacht, Organisator des Gänsweidfestes und SPD-Weihnachtsmarktes, die Ausstattung der Steffi-Graf-Zimmer in der „Ratsstube“, sowie Ausflüge, Wilddieb-Essen und Nikolausfeier des Rates nannte er als Meilensteine im Leben des Geehrten. Fuchs habe sich als sozial denkender und für die Bürger handelnder Kommunalpolitiker „mehr als redlich die Ehrenbürgerwürde verdient“, schloss Schnepf.

 

Anekdoten aus der Kindheit von Gerhard Stratthaus

„Er war schon als Kind beim Spielen immer der Häuptling. Wenn wir Lausbuben waren, war er der Oberlausbub“, erinnerte sich Ehrenbürger und selbst ernannter „Uralt“-Bürgermeister Gerhard Stratthaus in seiner kleinen Ansprache an die gemeinsame Kindheit in der Luisenstraße. „Der Fuchse-General, wie er genannt wurde, sorgte immer für Aufsehen“, sagte Stratthaus und schmunzelte, „eigentlich macht er das heute noch“. Über seinen Nachbarn aus Kindheitstagen hatte Stratthaus einige amüsante Anekdoten parat, die vom Toben auf den Erdhügeln der Ziegelei Eder über das „Organisieren“ von Früchten bis zum Fußballspielen auf der Luisenstraße reichte. „Damals hat er die Fähigkeiten entwickelt, die er dann im Gemeinderat ausgelebt hat“, meinte Stratthaus.

Fuchs als Vorbild für Wolfram Gothe
Als Sprecher der Kerweborscht und Freund würdigte Wolfram Gothe „Reformer, Erneuerer und Organisationstalent“ Fuchs, der nicht nur die Kerwe-Tradition in Brühl neu belebt habe und heute noch beeinflusse. Er habe auch ihn selber stets motiviert und sei ihm in verschiedensten Bereichen seines Lebens ein großes Vorbild gewesen.

Dankesworte von Werner Fuchs

Mit einem Ausschnitt aus einer seiner Büttenreden, in der er Brühl und Rohrhof eine Liebeserklärung machte, bedankte sich Fuchs für die Ehre. „Und allerliebsten Dank für die ganz tollen Worte“, so Ehrenbürger Fuchs, bevor es hinaus in den kühlen Garten der Villa Meixner ging, wo ein „wilder“ Imbiss wartete.

 

Quelle Text/Fotos: Gemeinde Brühl

 

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