BDS Bezirksverband Nordbaden: Mehr Kundenkommunikation soll helfen
Neben dem erfreulich-starken Weihnachtsgeschäft für manche Händler empfinden es die im Bund der Selbständigen (BDS) organisierten mittelständischen Unternehmer, deren Kreisvorsitzende Nordbaden sich am Jahresende traditionell in Brühl bei ihrem Bezirksvorsitzenden Dr. Ralf Göck treffen, als Wermutstropfen, dass der „Online-Handel“ die größten Zuwachsraten zu verzeichnen hatte. „Amazon unterstützt keinen Verein, inseriert nicht, zahlt keine Steuern und belebt auch nicht unsere Ortschaften“, stellte Ralf Göck, im Hauptberuf Bürgermeister in Brühl, fest.
Als eigene Strategie waren sich die Selbständigen mit ihm einig, dass eine Kombination aus „Präsenz und Werbung sowohl im Internet als auch in den Print Medien“ und „viel Kundenkommunikation und persönlicher Service“ dagegen helfe. „Und dieser Service kostet seinen Preis“, ergänzte der neue Kreisvorsitzende Rhein-Neckar, Klaus Dechant aus Reilingen. Gerade für den ländlichen Raum erhoffe sie sich neue Erkenntnisse aus dem Projekt „Intelligente Marktplätze – Aufbau einer digitalen und stationären Grundversorgung der Zukunft“, fügte die stellvertretende Vorsitzende Dr. Annelie Weiske (Lobbach) hinzu, die den BDS in den Gremien der Wirtschafsförderung des Rhein-Neckar-Kreises vertritt.
Für Mannheims Kreisvorsitzenden Prof. Dr. Hans Jörg Fischer geht es darum, daß die Kommunen helfen müßten, eine gemeinsame Internetplattform ihrer Selbständigen aus der Taufe zu heben wie sie auch in der Innenstadt Straßen und Wege immer wieder modernisierten.
Bei der kommunalen Auftragsvergabe wollen die Mannheimer hingegen dafür kämpfen, daß nicht mehr der „billigste um jeden Preis“ den Zuschlag erhält, sondern auch andere Wirtschaftlichkeitskriterien in die Vergabeentscheidung einfließen sollten. Die Kriterien, nach denen entschieden wurde, müßten dann offengelegt werden, meinte Fischer, der allerdings einräumte, daß dies zusätzlichen Verwaltungsaufwand bedeute, der sich aber durch bessere Qualität in der Ausführung bezahlt mache.
Und BDS-Vize Präsident im Bund und Land, Wolfgang Stern (Leimen), besonders für Europafragen zuständig, berichtete, daß dem Mittelstand aktuell Einschränkungen bei der Personenbeförderung drohten. Dann dürften Handwerker nicht mehr mehr als 5 Mitarbeiter in einem Fahrzeug transportieren, wenn sie keinen Personen-Beförderungsschein besitzen: „Für diese Neuregelung gibt es keinen zwingenden Grund“, appelliert Wolfgang Stern an die Bundespolitiker, diese EU-Richtlinie nicht so eng auszulegen. In anderen EU-Ländern gehe man hier viel laxer mit solchen Richtlinien um.
Kurz URL: https://schwetzingen-lokal.de/?p=16065