vocaldente – kommt nach Schwetzingen
Knackige A-Cappela-Musik mit Biss: „vocaldente“ kommt nach Schwetzingen
„Einen musikalischen Leckerbissen der feinsten Art“ verspricht Musiklehrer Rudolf Steinhübel. Denn es ist ihm gelungen, die prämierte A-capella-Band „vocaldente“ nach Schwetzingen zu holen. Am Montag, 20. Juni, um 19:30 Uhr werden die fünf gefeierten Profi-Sänger im Hebel-Gymnasium ihren Auftritt haben – zum ersten Mal in Schwetzingen.
Bei der A-capella-Musik wird auf instrumentale Begleitung verzichtet. Die menschlichen Stimmen übernehmen die Rolle der Instrumente. Das Repertoire von „vocaldente“ reicht von Klassik bis Pop. Die Künstler begeistern durch Stimme, Choreografie und schauspielerische Leistung. Musiklehrer Steinhübel ist auch stolz darauf, dass die Sänger am Hebel-Gymnasium am folgenden Tag sogar einen Workshop leiten werden. Auch dies wird eine besondere Premiere sein: Denn bundesländerübergreifend kommen sieben Gesangsklassen aus
Mannheim, Germersheim, Ludwigshafen und Schwetzingen in den Genuss, von den Profis lernen zu dürfen.
2004 aus der Hochschule für Musik und Theater und dem Knabenchor Hannover hervorgegangen, haben sich „vocaldente“ in wenigen Jahren zu einem international gefragten Vokal-Akt entwickelt. Über 100 Konzerte und Auftritte jährlich führen das Quintett durch die gesamte Bundesrepublik, das europäische Ausland und auf mehrwöchige Tourneen wiederholt in die USA sowie nach Asien.
Birgit Schillinger hat im Vorfeld mit Tobek alias Tobias Kiel (Tenor 1) und Ben alias Benjamin Boresch (Countertenor) folgendes Interview geführt:
Wie sind sie auf den Namen gekommen?
Tobek: Als die Gruppe vor zwölf Jahren gegründet wurde war es in der Szene üblich ein Wortspiel in den Gruppennamen einzubauen, besonders mit den Wörtern „vokal“ oder „voices“ wurde viel herumgespielt. Nach einigem Herumexperimentieren mit verschiedenen Vorschlägen der damaligen Gruppenmitglieder wurde dann „vocaldente“ ausgesucht, also ein Wortspiel aus „vocal“ und „al dente“: knackige Stimmen mit Biss.
Wollten sie schon immer A-capella singen oder gab es da noch andere Ideen?
Ben: Wir kommen alle aus verschiedenen Bereichen. Von Musikstudium mit Klassikschwerpunkt über Pädagogik bis hin zum ehemaligen Bauingenieur haben wir alle unseren Weg aus verschiedenen Richtungen zu „vocaldente“ gefunden.
Was ist für Sie der Reiz beim A-cappella singen?
Ben: Der Reiz besteht in der kleinen Form: Man singt in einem Ensemble, ist aber trotzdem Solist in seiner Stimme, bei uns aufgeteilt auf fünf Sänger. Das besondere an unserer Form des Singens ist ja, dass wir unverstärkt Popmusik machen. Das ist heutzutage eher ungewöhnlich, weil in anderen Pop-A-cappella-Gruppen der Bass extrem verstärkt wird und jeder Sänger sein eigenes Mikrofon hat.
Wir halten es da eher klassisch und haben je nach Raum eine Chormikrofonierung. Das bedeutet, dass unser Klang sich erst akustisch mischt und dann eventuell für den Zuhörer angehoben wird.
Hatten sie als Jugendliche musikalische Vorbilder?
Tobek: Es gibt natürlich Vorbilder in der Szene, beispielsweise die Real Group oder die King Singers, die mit ihrer Art von Gesang A-cappella-Geschichte geschrieben haben. Aber an sich hat jeder seine musikalischen Vorlieben und die sind bei uns, ebenso wie die musikalische Herkunft, sehr verschieden. Über Oper, Oratorium, bis hin zu Reggae, Punk Rock, Metal und Shoegaze ist da alles vertreten, was wir privat hören.
Waren sie schon mal in Schwetzingen?
Ben: Ich persönlich war bisher nicht in Schwetzingen. Wir touren ja recht viel im Süden und freuen uns immer wieder, wenn wir dahin unterwegs sind. Ich selbst komme ja aus Dortmund, da freut man sich mal auf ein bisschen Natur und eine Alternative zum Dortmunder „Actienbrauereibier“.
Haben sie bei den letzten Auftritten etwas Besonderes erlebt?
Tobek: Wir waren letzten Dezember in Indien auf Tour und die Botschaft in Neu Delhi bat uns, auch einen indischen Song zu performen. Das war eine ziemliche Herausforderung, nicht nur der Sprache wegen. Als wir uns dann für einen Bollywood-Song entschieden hatten, aber keine Ahnung hatten, was wir da textlich singen, war es schon ein kleines Wagnis, das Lied so auf die Bühne zu bringen. Das Publikum in Indien hat uns aber sehr gefeiert und mittlerweile singen wir das Lied auch vor deutschem Publikum. Und auch die lieben unsere Version von „Tharki Chokro“ sehr.
Und was ist es, was Sie da singen?
Tobek: Ja, das ist etwas skurril. Der Song ist aus einem Bollywood-Film, in dem ein Außerirdischer mit seinem Raumschiff auf der Erde strandet. Nun sucht er eine Fernbedienung, um weiterfliegen zu können!
Info:
Montag, 20.Juni, 19:30 Uhr Hebel-Gymnasium
Eintritt: Erwachsene 15€, Schüler 6,50€
Vorverkauf über [email protected]
im Sekretariat des Hebel-Gymnasiums, Tel. 06202 20050
Quelle: Hebelgymnasium
Kurz URL: https://schwetzingen-lokal.de/?p=15428