„1815 – Blutfrieden“ – Ein spannender Roman über die Zeit Napoleons
Schriftstellerin Sabine Ebert zu Gast im Hebel-Gymnasium
„Ich will ein Stück deutsche Geschichte erzählen“, erklärt die Schriftstellerin Sabine Ebert. „Es geht mir nicht darum, eine Liebes- oder Krimigeschichte in ein historisches Kleid zu packen, sondern um die Rekonstruktion von Szenen, wie sie sich wahrscheinlich abgespielt haben könnten.“
Ihr neustes Werk „1815 – Blutfrieden“ passt genau zu der Modellfiguren-Ausstellung im Karl-Wörn-Haus „Napoleon von Lunéville bis Waterloo“. Daher hatte die Museumsleiterin Birgit Rechlin die Idee, die Bestseller-Autorin (bekannt durch die Hebammen-Saga) von zu einer Lesung einzuladen.
Der engagierte Literaturtreff des Hebel-Gymnasiums unter der Federführung der Deutschlehrerinnen Wiebke Eschenhagen, Hanna Schwichtenberg sowie Elternbeiratsvorsitzenden Dr. Britta Thießen gestaltete das Rahmenprogramm von einem Impulsreferat über die Fragerunde bis zur Pausenverköstigung.
Geschichtslehrer Daniel Heilmann eröffnete die Lesung mit der Frage: Kann oder darf man Geschichte(n) in historischen Romanen überhaupt erzählen? Da „die“ Wahrheit wohl nie gefunden werden kann, sieht Heilmann die Bedeutung von historischen Romanen darin, dass sie eine Wirklichkeit konstruieren und die Menschen durch einen emotionalen Zugang erreichen.
„Ich behaupte nie: So war es!“, aber durch ihre aufwendige Recherche in Originalquellen kann die ehemalige Journalistin Ebert ein anschauliches Bild der Zeit vermitteln.
„Meine Erzählungen sind Antikriegsromane von der ersten Seite an.“ Ihr Buch über die Kriegszüge Napoleons vermittelt ergreifend, welches Leid ein Krieg für die Soldaten und für die Bevölkerung bringt: Die wenigsten Soldaten sterben auf dem Schlachtfeld, die meisten erst später an ihren Verletzungen. In Leipzig dienten nach der Völkerschlacht die Kirchen als Lazarette. Außerdem schleppten die Heere Typhus ein, an dem dann zehn Prozent der Einwohner starben.
Sabine Ebert kann viele Details spannend erzählen. „Normalerweise lese ich eine Passage vor, in der die Deutschen gegen die Franzosen kämpfen“, aber angesichts der aktuellen Ereignisse mochte die Leipzigerin diese Schlachtszene nicht wieder aufleben lassen.
„Ich werde ausnahmsweise eine Liebesszene zwischen einer Deutschen und einem Franzosen lesen“.
Nach der Lesung stellte sich Ebert noch den vielen Fragen des interessierten Publikums.
Birgit Schillinger
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