HGS: Schüler werden Lebensretter
Schüler werden Lebensretter – Workshop am Hebel-Gymnasium
„Igitt, ich soll jetzt Mund-zu-Mund-Beatmung machen?“ Viele Menschen haben Hemmungen, wenn sie bei einer bewusstlosen, nicht mehr atmenden Person Erste Hilfe leisten sollen. Lara Schiele, Leiterin der Sanitäts-AG im Hebel-Gymnasium, kann hier mit neuen Studien aufwarten: „Die Beatmung ist am Anfang der Wiederbelebung gar nicht so wichtig. Lebensrettend ist vor allem die Herzdruckmassage – und zwar so bald als möglich und dann ohne Unterbrechung.“
Die Zehntkläss´lerin Lara hat alles perfekt organisiert: 300 Schüler der Stufen 8, 9 und 10 erhalten klassenweise eine einstündige Einweisung in lebensrettende Maßnahmen passend zur bundesweiten Aktionswoche Reanimation.
In einer witzigen Power-Point-Präsentation erfahren die Schüler zunächst beeindruckende Informationen: Herzstillstand passiert in Deutschland 60.000 Mal pro Jahr, nur 10-20 Prozent der Betroffenen verlassen die Klinik lebend. Eine Herzdruckmassage durch Ersthelfer verdreifacht die Überlebenschance.
Zusammen mit den Schulsanitäterinnen Sylvia Kremer, Lejla Hajdarpasic und Justine Gasteiger erklärt Lara Schiele die Merkregel „Prüfen, Rufen, Drücken“. Zunächst muss das Bewusstsein und die Atmung kontrolliert werden.
Danach folgen der Notruf und die Herzmassage. Im Tempo von 100 Einheiten pro Minute sollte kräftig der Brustkorb gedrückt werden: „Wenn Ihr dabei eine Rippe brecht, ist das nicht so schlimm.“
Die Schüler dürfen dann an Puppen die Maßnahmen einüben. „Den Minimalkreislauf aufrecht zu erhalten ist das Wichtigste, denn schon nach fünf Minuten ohne Durchblutung beginnt das Gehirn abzusterben.“ Drücken, bis der Krankenwagen kommt, kann sehr anstrengend sein. „Holt euch Hilfe und wechselt euch ab.“
Die drei Schülerinnen sind kompetent, haben viele Tipps parat und können alle Fragen beantworten. Lara hatte sich das Konzept der drei Aktionstage überlegt und als Sponsor den Verein Herzinfarkt Projekt e.V. aus Ludwigshafen gewonnen.
Die Mitschüler sind beeindruckt, wie man mit einfachen Maßnahmen Leben retten kann.
Birgit Schillinger
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