GRN: „Herztröschterlin“ für Brustkrebs-Patientinnen
Näherinnen der Kultur- und Heimatstube fertigen trostspendende und beschwerdelindernde Herzkissen für Patientinnen der GRN-Klinik Schwetzingen
„Herztröschterlin“ nennt sie Gardy Cerff, Leiterin der Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs Brühl-Schwetzingen, aber für Brustkrebs-Patientinnen sie sind viel mehr als das: Neben dem tröstenden Effekt erfüllen die etwa 40 Zentimeter hohen und breiten herzförmigen Kissen auch medizinische Zwecke; denn betroffene Frauen können sie sich nach der Operation zur Linderung des Wundschmerzes unter den Arm klemmen.
Zudem eignen sie sich bestens zur Hochlagerung des Armes nach der Entfernung von Lymphknoten in der Achselhöhle. Rund 60 dieser Kissen werden die Hobby-Näherinnen der Schwetzinger Kultur- und Heimatstube ab sofort pro Jahr für Patientinnen des zertifizierten Brustzentrums an der GRN-Klinik Schwetzingen anfertigen.
Am Montag, 15. Juni 2015, nahm Dr. med. Annette Maleika, Chefärztin der Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Leiterin des Brustzentrums, symbolisch die ersten 22 der „Herztröschterlin“ entgegen.
Die Chefärztin ist begeistert über das Engagement der Frauen aus der Kultur- und Heimatstube: „Ich sehe kaum noch eine Brustkrebs-Patientin in der Klinik ohne ein solches Kissen unter dem Arm! Ich freue mich immer über den schönen Farbklecks, wenn ich zur Visite in ein Zimmer komme, und ich habe den Eindruck, unseren Patientinnen tut das ebenso gut.“
Seit März dieses Jahres läuft die Herzkissen-„Produktion“, erklären Rosalinde Jany und Karin Wolpert von der Kultur- und Heimatstube. Sie selbst übernehmen einen Großteil der Näharbeiten, assistiert von rüstigen Seniorinnen, die beispielsweise beim Stopfen der Kissen helfen – „keine einfache Arbeit,“, beteuern die beiden erfahrenen Hobby-Näherinnen, „denn die Menge des Füllmaterials ist genau vorgegeben und muss gleichmäßig in der Hülle verteilt werden.“
Etwa zwei Stunden Zeitaufwand rechnen sie für jedes Kissen. Die dafür benötigten Materialien finanzieren sie aus Spenden, die sie selbst oder die Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs erhalten. Die Idee, Herzkissen für Brustkrebs-Patientinnen zu nähen, kam übrigens von den in der Kultur- und Heimatstube engagierten Frauen selbst.
Sie nahmen Kontakt zur Frauenselbsthilfegruppe nach Krebs auf, deren Mitglieder wiederum in ständiger Verbindung zu Dr. Maleika und ihrem Team stehen.
Beide Gruppen nutzten die Gelegenheit, sich anlässlich der Kissen-Übergabe über ihre jeweilige ehrenamtliche Arbeit auszutauschen. Dr. Maleika gab darüber hinaus einen kurzen Einblick in das Angebot der Gynäkologie an der GRN-Klinik Schwetzingen und beantwortete Fragen rund um das Thema Brustkrebs.
Angesichts des großen Interesses war man sich schnell einig, dass die Chefärztin in nicht allzu ferner Zeit in der Kultur- und Heimatstube einen auf die Wünsche der Mitglieder zugeschnittenen Vortrag zu einem „Frauengesundheits-Thema“ halten wird.
Kurz URL: https://schwetzingen-lokal.de/?p=13060