Aufräumarbeiten nach Sturmschäden

Im Sommer bieten vor allem Laubbäume mit voller Belaubung eine große Angriffsfläche für den Wind. Der Sturm hat deshalb auch in der Schwetzinger Hardt verhältnismäßig mehr großkronige, vital erscheinende Buchen als Kiefern geworfen.

„Allerdings waren viele dieser Buchen bereits vorher durch den Fraß der Maikäfer-Engerlinge beschädigt“, so der Forstamtsleiter Dr. Dieter Münch. An den nach dem Sturm aufgestellten Wurzeltellern zeigte sich: Die Schädlinge hatten große Teile der Feinwurzeln abgefressen, die für die Versorgung des Baumes mit Wasser und Nährstoffen besonders wichtig sind.

Die Sturmschäden traten eher vereinzelt auf. Deshalb konnten aufmerksame Besucher auf großer Fläche verteilt immer wieder einzelne entwurzelte, geworfene oder gebrochene Bäume entdecken. Entlang des Viehtriebwegs kam es aber auch zu großflächigeren Schäden: Dort hat der Sturm einen Baumbestand auf 1,5 Hektar geworfen. Das Kreisforstamt schätzt die Sturmholzmenge auf ungefähr 2500 Festmeter – verteilt auf bis zu 250 Hektar.

Großflächiger Sturmwurf am Viehtriebweg

Direkt im Anschluss an den Gewittersturm räumte das Kreisforstamt die Hauptwege frei, sodass das Betreten des Waldes auf den Wegen wieder möglich war. Abseits der Wege mussten die Bäume allerdings vorerst liegen gelassen werden.

„Die Aufarbeitung von unter Spannung stehendem Sturmholz, solange noch Laub daran ist, ist einfach zu gefährlich“, erläutert der für die örtliche Waldarbeitergruppe zuständige Revierleiter Achim Freund. „Die Forstwirte können den Verlauf der einzelnen Stämme dann nicht ausreichend einsehen und Spannungsverhältnisse nur schwer einschätzen. Deshalb haben wir den Laubfall abgewartet“, so Freund weiter.

Lediglich auf den großen, zusammenhängenden Sturmflächen haben die Waldarbeiter zeitnah mit der Aufarbeitung begonnen. Dort konnten sie einen Holzvollernter einsetzten. Diese „Harvester“ haben den entscheidenden Vorteil, dass sich keine Person im unmittelbaren Gefahrenbereich aufhalten muss.

Der Maschinenführer sitzt in einer geschlossenen Kabine und kann von dort aus einen Kranausleger bedienen. Mit ihm kann er Sägeschnitte führen, Stämme entasten, vermessen und in die gewünschten Sortimente einschneiden. In den größeren Flächen sind auch vermehrt Kiefern gefallen. Dort ist eine zügige Aufarbeitung mit dem Harvester besonders von Vorteil: Denn das Kieferholz neigt dazu, sich bei längerer Lagerung zu verfärben. Dieses verfärbte Holz lässt sich nur noch bedingt als sägefähiges Stammholz vermarkten.

Beginn der Aufräumarbeiten in den Kleinflächen

In den Kleinflächen und Einzelwürfen lohnt sich der Einsatz eines Harvester dagegen kaum: Die Waldarbeiter hätten viele Leerfahrten mit der teuren Maschine, um die gefallenen Bäume zu suchen. Deshalb begannen die Forstwirte nach dem Laubfall im November mit den Aufräumarbeiten. Sie werden dabei von einer Rückemaschine mit Seilwinde und starkem Kran unterstützt.

Mit dem Kran können die Forstwirte die Stämme fixieren, während sie einen Trennschnitt führen. Das verhindert ein Ausschlagen des Stammes. Beim „Abstocken“ entwurzelter Bäume vom Wurzelteller wird dieser mit der Seilwinde so fixiert, dass er nicht umkippen kann. Forstwirte und Maschinenführer sind ein eingespieltes Team und leisten pflegliche und sichere Waldarbeit.

„Wir bitten die Waldbesuchenden um Verständnis“, so Kreisforstamtsleiter Dr. Dieter Münch, „dass sich die Aufräumarbeiten durch den großflächig verteilten Sturmanfall noch bis ins neue Jahr hinziehen werden“.

 

Quelle Text/Fotos: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis

 

 

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