Memet Kilic ist grüner Bundestagskandidat im Wahlkreis Rhein-Neckar

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v.l.n.r.: Edith Wolber, Memet Kilic, Hermino Katzenstein MdL

So groß war die Beteiligung bei der Mitgliederversammlung der Grünen im Wahlkreis Rhein-Neckar, dass der Nebenraum des Gasthauses „Zur Pfalz“ in Mauer schier aus allen Nähten platzte. Das lag sicher auch daran, dass es für die Nominierung zur Bundestagswahl 2017 gleich drei Bewerbungen gab: Thomas Grüninger aus Wiesenbach, Henriette Katzenstein aus Neckargemünd und Memet Kilic aus Heidelberg.

Wahlleiterin Edith Wolber behielt im Gedränge den Überblick und sorgte mit klaren Ansagen für einen geordneten und fairen Ablauf.

Memet Kilic, Anwalt für Europa- und Ausländerrecht und Vorsitzender des Bundeszuwanderungs- und Integrationsrats (BZI), saß schon von 2009 bis 2013 für die Grünen im Bundestag. Der 49-Jährige erzählte, dass er in der Türkei aufgewachsen ist und erst 1990 nach seinem Examen nach Deutschland kam. Es war die Zeit der Jugoslawienkriege und schon damals habe es nationalistische Töne und Lichterketten gegen brennende Flüchtlingsheime gegeben. Gegenüber dem Getöse der AfD wolle er die demokratische Mitte hörbarer machen und zugleich den Sozialstaat stärken, „der dafür sorgt, dass sich das Vermögen nicht auf immer weniger Menschen konzentriert“. Neben der Energie- will er auch die Verkehrswende voranbringen, die er bei der CDU und Verkehrsminister Dobrindt nicht gut aufgehoben sieht. Er spricht sich gegen TTIP und CETA und für ein solidarisches Europa aus, findet Debatten über „Leitkultur“ und „mehr Imame“ überflüssig und will stattdessen Ethik, Philosophie und Kunst fördern. Die Mitglieder fordert er auf, im Wahlkampf gemeinsam Flagge zu zeigen gegen Islamismus und Rassismus.

Thomas Grüninger ist erst seit einigen Monaten Mitglied im Ortsverein Wiesenbach. Der 49-Jährige erzählte von seinem beruflichen Hintergrund in der Freien Wohlfahrtspflege und seinem Studium der Verwaltungswissenschaft mit Politik als Schwerpunkt. Er sprach sich gegen die „Ökonomisierung des Gesundheitswesens“ und mehr soziale Gerechtigkeit aus und lobte die Konzepte der Grünen Gesundheitspolitik.

Henriette Katzenstein trat den Grünen Anfang der 80er kurz nach ihrer Gründung bei. Sie ist beruflich seit 25 Jahren in der Kinder- und Jugendhilfe aktiv. Als Sprecherin der grünen Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder, Jugend und Familie setze sie sich für die Förderung von Kindern und die eigenständige wirtschaftliche Sicherheit von Frauen ein.

In zwei Fragerunden wurden die Kandidaten gelöchert, dann ging es an die Stimmabgabe. Nur der grüne Stimmzettel für den ersten Wahlgang wurde gebraucht, denn schon nach dem ersten Durchgang stand das Ergebnis fest: Memet Kilic konnte sich über eine deutliche Mehrheit von 49 von 74 abgegebenen Stimmen (66,2 Prozent) freuen. Henriette Katzenstein kam auf 21 Stimmen (28,4 Prozent) und Thomas Grüninger bekam vier Stimmen (5,4 Prozent).

Memet Kilic bedankte sich für die Unterstützung. Er werde sich bemühen, diesem großen Vertrauen gerecht zu werden. Edith Wolber dankte allen drei Bewerbern herzlich, lenkte den Blick nach vorn auf den bevorstehenden Wahlkampf und forderte die Mitglieder auf, sich gemeinsam auf den Weg zu machen.

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