A-Capella vom Feinsten
Vocaldente begeistert im Hebel-Gymnasium
Selten so gelacht – bei einem Konzert! Die fünf Sänger von Vocaldente haben nicht nur mit Witz und Charme ihre Beiträge anmoderiert, sondern auch noch während des Gesangs mit viel Situationskomik und lockerer Choreografie das Publikum bestens erheitert. Vocaldente ist ein professionelle A-Cappella-Gruppe aus Hannover, die zu einem Workshop und Konzert ins Schwetzinger Hebel-Gymnasium kam.
Wie bereits von zwei Jahren hatte Musiklehrer Rudolf Steinhübel sich um die Organisation gekümmert.Tagsüber probten die Sänger mit den Schülern der Schwetzinger Gesangsklassen sowie mit Gästen des Hockenheimer Gauss-Gymnasiums und des Pforzheimer Hebel-Gymnasiums. Dabei erhielten die Teilnehmer Einblick in die Probenarbeit der Profis, bekamen viele Tipps und wurden von der Gesangs-Begeisterung angesteckt.
Am Abend gaben die Sänger ein gefeiertes Konzert im ausverkauften Musiktrakt des Hebel-Gymnasiums. Wenn Bariton Alexander Nolte moderierte, erfuhren die Besucher einige unterhaltsame Episoden aus dem Tourneeleben. Als Erinnerung an eine alkoholgeprägte Begegnung in China gab es beispielsweise ein Lied über (Trink-)Freundschaft: das irischen Volkslied „Whiskey in the Jar“.
Tobias Kiel, genannt Tobek, hob die „aphrodisierende Wirkung des Tones d“ hervor und flirtete heftig mit Elisabeth aus dem Publikum: „Für dich strengen wir uns jetzt an“ – und dann kam „Bei mir biste scheen“ sowie später ein Song, in dem das Küssen allzu präsent war. Countertenor Benjamin Boresch hatte es in seinem Leben schwer: Er ist gebürtiger Dortmunder und mag keinen Fußball, was die witzige Einleitung zu einem flotten Hiphop-Lied eben über Fußball war.
Die A-Cappella-Profis schrecken in ihren erfrischenden und musikalisch intelligenten Arrangements vor keiner Stilrichtung zurück. Auch New Metal ist vertreten. Den Klang veranschaulichte Tobek: „Wenn eine Kiste Schrott in den Keller purzelt, dann klingt das wie New Metal – ist aber so gewollt.“ Auch Rockmusik, „The Pretender“ von Foo Fighters, begeistert das Publikum.
Tenor Jakob Buch hatte vor der Indien-Tournee die Aufgabe, einen indischen Bollywood-Song auswendig zu lernen. Mit Elan und körperlichem Einsatz verzaubert er hiermit die Zuhörer, wobei er angeblich selber nicht weiß, was er da singt. Bass Tobias Pasternack ist der fünfte Individualist im Team und untermalt die verschiedenen Songs mit seinem unwiderstehlichen, tiefen Klang.
Als dann auch noch die Schüler des Workshops gemeinsam mit den Sängern „Ich war noch niemals in New York“ anstimmten, tobte der Saal. Wer nach diesem Konzert nicht gutgelaunt nach Hause fuhr, dem ist nicht zu helfen.
Birgit Schillinger
Quelle Text/Foto: Hebelgymnasium Schwetzingen
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